Parlament

Parlamentsklubs – Wortwahl bei Bereichssprechern geändert

Parlamentsklubs von SPÖ und ÖVP stellten die Bezeichnung ihrer Bereichssprecher für Menschen mit Behinderung richtig - schnelle Reaktion auf Bürgeranliegen.

Vor wenigen Tagen stellten die Parlamentsklubs von SPÖ und ÖVP auf ihren Websites die Bezeichnungen ihrer Bereichssprecher für Menschen mit Behinderung richtig. Diese wurden von „Behinderte“ auf „Behinderte Menschen“ bzw. „Menschen mit Behinderung“ geändert.

Die Parlamentsklubs reagierten damit innerhalb weniger Tage auf die Kritik von Mag. Manfred Fischer, der beide Klubs darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die pauschale Bezeichnung „Behinderte“ von vielen Menschen mit Behinderung als diskriminierend empfunden werde.

Menschen mit Behinderung möchten nicht in erster Linie über ihre körperliche Eigenart definiert werden. Werden sie auf das Schlagwort „die Behinderten“ bzw. „der Behinderte“ reduziert, bleiben negative Einstellungen in den Köpfen anderer Menschen zurück. Dies soll vermieden werden.

Menschen mit Behinderung empfinden es angemessener als „behinderter Mensch“ oder „Mensch mit Behinderung“ bezeichnet zu werden, oder einfach als „behinderte Frau“, „behinderter Mann“, „behindertes Kind“ oder „behinderte Journalistin“.

Buchtipp: Buch der Begriffe. Sprache Behinderung Integration. Hg. von Integration:Österreich/Beate Firlinger.- Wien 2003. (Als PDF-Datei zum Downloaden).

Es bleibt zu hoffen, dass durch das, am 1. Jänner 2006 in Kraft getretene, Behindertengleichstellungsgesetz die Sensibilität für die Anliegen von Menschen mit Behinderung im österreichischen Parlament bei allen Parteien erhöht wird und die schnelle Reaktion auf das Bürgeranliegen ein Zeichen dafür ist.

Anmerkung: Der Parlamentsklub der Grünen verwendete schon bisher die richtige Bezeichnung.

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0 Kommentare

  • „Behinderte Menschen“ drückt meiner Meinung nach gut aus, dass Menschen von der Gesellschaft behindert werden. „Menschen mit Behinderung“ drückt eher aus, dass der jeweilige Mensch behindert ist, nicht behindert wird! Das entspricht doch eher einer überholten individualistischen Sichtweise. Angelehnt an die WHO-Definition spreche ich daher von „Menschen mit Beeinträchtigungen“, die von der Geselschaft an einer vollen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben behindert werden.

  • Das Buch der Begriffe ist sehr gut – noch besser wäre es, wenn auf die dunkelgrauen Seiten mit schwarzer Schrift (wenig bis kein Kontrast) verzichtet worden wäre – sehbehinderte Menschen könnten dann besser lesen …

  • Und wie lange hat es gedauert?