Erstmals zieht eine Kandidatin mit sichtbarer Behinderung ins australische Parlament ein

Bei der australischen Parlamentswahl hat die Labor-Kandidatin Ali France den Oppositionsführer Peter Dutton im Wahlkreis Dickson (Queensland) besiegt. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Oppositionsführer seinen Sitz im Parlament verliert.
In einer Stellungnahme gratulierte das Australian Disability Network Ali France zu ihrem historischen Wahlsieg und betonte, wie wichtig sichtbare Vorbilder mit Behinderung in Führungspositionen für eine inklusivere Gesellschaft sind. „Noch selten in der australischen Geschichte ist ein potenzieller Premierminister so spektakulär gescheitert wie Ex-Oppositionsführer Peter Dutton, hält die TAZ fest.
Der Wahlausgang in Dickson wird in Australien auch als Signal für einen möglichen politischen Richtungswechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit gewertet.

Peter Dutton
Dutton war seit 2001 Abgeordneter im Wahlkreis Dickson und war unter anderem Innen- und Verteidigungsminister. Er vertrat eine konservative Linie, insbesondere in den Bereichen Migration und Sicherheit. Im Wahlkampf wurde ihm vorgeworfen, zu wenig Präsenz im eigenen Wahlkreis gezeigt zu haben.
Ali France
Ali France ist Journalistin, Autorin und politische Aktivistin. Nach einem Unfall 2011, bei dem sie ein Bein verlor, engagiert sie sich verstärkt für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie war auch erfolgreiche Para-Athletin.
France kandidierte bereits in den Jahren 2019 und 2022 gegen Dutton, unterlag jedoch jeweils knapp.
Ihr Einzug ins Parlament wird von Behindertenverbänden und vielen Bürger:innen als Meilenstein für politische Repräsentation gewertet. „Ich werde zum ersten Mal eine behinderte Frau im Parlament sehen“, kommentierte ein Unterstützer auf Hireup begeistert.
France kündigte an, sich im Parlament unter anderem für mehr Inklusion und Barrierefreiheit einsetzen zu wollen.