Alle müssen daran arbeiten, daß ein gleichberechtigtes Miteinander möglich wird.
FPÖ-Behindertensprecherin Dr. Helene Partik-Pablé nahm den morgigen Internationalen Tag der behinderten Menschen zum Anlaß, jene Sensibilität einzufordern, die notwendig sei, um Menschen mit Behinderung eine völlig gleiche, unvoreingenommene Teilnahme am täglichen Leben zu ermöglichen.
„Gäbe es diese Sensibilität in ausreichendem Maß, stünden Rollstuhlfahrer nicht vor unüberwindlichen Barrieren, müßten im Breitwandkino nicht in der ersten reihe vor einer riesigen Leinwand sitzen und würden im öffentlichen Schwimmbad nicht mit der Frage konfrontiert, wie sie hinein und wieder hinaus kommen“, sagte Partik-Pablé.
Es sei nicht immer eine Frage des Geldes, warum Behinderte nicht an den täglichen Aktivitäten teilnehmen könnten, sondern häufig handle es sich um ein Vergessen der Tatsache, daß es auch Menschen unter uns gebe, die nicht oder nur schwer gehen, sehen oder hören könnten.
Genauso schlimm wie mangelnde Sensibilität ist für Partik-Pablé aber auch die Überkorrektheit bzw. Überprotektion behinderten Menschen gegenüber. Behinderte müßten, wenn sie etwa eine Flugreise unternehmen wollten, sich ärztlich attestieren lassen, daß medizinisch nichts gegen den Flug spreche, und müßten erklären, welche Besonderheiten sie aufweisen würden, um andere Passagiere nicht zu belästigen. Dies geschehe alles unter dem fadenscheinigen Vorwand, den behinderten Menschen den Flug so angenehm wie möglich zu gestalten.
Selbstverständlich sei in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren etwas weitergegangen, seien Ressentiments abgebaut und Sympathien entwickelt worden. Es sei aber noch lange nicht genug, „Deshalb müssen alle daran arbeiten, daß ein gleichberechtigtes Miteinander möglich wird“, sagte Partik-Pablé.