Penzing: Neues Blindenleitsystem führt zum Braille-Haus

Die Bezirksvorsteherin von Penzing, Andrea Kalchbrenner, informierte am Donnerstag in einem Pressegespräch über ein neues Leitsystem für Blinde und Sehschwache.

Eine Wegstrecke zwischen der Schnellbahn-Station Breitensee (Vorortelinie S 45) und dem Louis-Braille-Haus in der Hägelingasse 4-6 wurde im Rahmen eines Pilot-Projekts mit speziellen Bodenplatten versehen. Die Finanzierung der Baumaßnahmen erfolgte aus dem Bezirksbudget, für die Verlegung der Orientierungshilfen sind Kosten von rund 300.000 Schilling angefallen.

Die neuartigen Blindenleitsteine wurden von den Österreichischen Bundesbahnen zur Verfügung gestellt. Für die Durchführung der Arbeiten war die Magistratsabteilung 28 verantwortlich. Das taktile Leitsystem hilft blinden und hochgradig sehbehinderten Bürgern auf ihrem Weg von der Schnellbahnstation und den Haltestellen der Straßenbahn-Linie 49 zur Heimstätte der Landesgruppe Wien des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes.

In Anwesenheit mehrerer Vertreter von Blindenorganisationen und von Mitarbeitern der „Wiener Linien“ und der Österreichischen Bundesbahnen berichtete Bezirksvorsteherin Kalchbrenner über die ausgezeichnete Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen bei der Schaffung der neuen Erleichterung für Sehbehinderte. Die „Wiener Linien“ haben wegen ihrer Spezialvorrichtungen für sehbehinderte Fahrgäste, etwa im Bereich von U-Bahn-Stationen, bereits einen „Verkehrssicherheitspreis“ erhalten. Das in Penzing erstmals eingesetzte Plattensystem entspricht dem letzten Stand der Technik und gehört europaweit zu den besten Leiteinrichtungen für Blinde.

Experten von Blindenvereinen und die Österreichischen Bundesbahnen haben die im 14. Bezirk verwendeten Leitsteine entwickelt und getestet, sie werden von einem Privatunternehmen hergestellt. Sehbehinderte Personen können, meist nach einer Schulung, die Leitrillen in den Steinen leicht ertasten und gewinnen dadurch an Mobilität und Sicherheit. Die Rillenplatten werden aus Faserbeton hergestellt und sind extrem witterungsbeständig. Eine normierte Verlegung der Betonplatten zeigt blinden oder sehschwachen Passanten die sichere Gehrichtung an.

Im Zuge der Pressekonferenz sprachen Vertreter von Blindenvereinigungen auch über häufige Probleme der Blinden und Sehschwachen. Schwierigkeiten bereiten Radwege auf Gehsteigen ohne eine ertastbare Abgrenzung, zu den Wünschen der Blinden gehören unter anderem zusätzliche Ampelanlagen mit einheitlichen akustischen Signalen.

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