Persönliche Assistenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten?

Am 3. Mai 2017 stellte die Lebenshilfe Österreich im Albert Schweitzer Haus in Wien ihr Dialogpapier zur Persönlichen Assistenz der Öffentlichkeit vor.

Hanna Kamrat im Interview mit Martin Ladstätter
BIZEPS

Mit dem 24-seitigen Dialogpapier Persönliche Assistenz versuchte die Lebenshilfe Österreich sich intensiv dem Thema zu widmen. 

Die Organisation, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feierte, hatte die Notwendigkeit sich zu ändern und das Thema intern aufzuarbeiten erkannt. Daraus entstanden ist ein Dialogpapier, welches nun am 3. Mai 2017 in Wien präsentiert wurde.

Wir nutzten im Rahmen unserer Serie „BIZEPS fragt nach“ die Gelegenheit und führten mit Hanna Kamrat (Vorsitzende des Selbstvertretungs-Beirats) und Albert Brandstätter (Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich) Interviews.

Kann Persönliche Assistenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten überhaupt funktionieren?

In einem lockeren Gespräch unter zwei behinderten Menschen, die selbst Persönliche Assistenz nutzen, fragte Martin Ladstätter, warum Hanna Kamrat Persönliche Assistenz wichtig findet und wie sie als Selbstvertreterin auf das Vorurteil reagiert, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten keine Persönliche Assistenz nutzen können.

Was steht im Dialogpapier Persönliche Assistenz der Lebenshilfe Österreich?

Das zweite kurze Interview mit Albert Brandstätter beschäftigte sich mit den Fragen, warum die Lebenshilfe Österreich jetzt auf Persönliche Assistenz setzen will und wie Menschen mit Behinderungen in die Erstellung des Dialogpapiers eingebunden waren.

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3 Kommentare

  • Persönliches Budget, aber bitte an die Betroffenen auszahlen und nicht an die Einrichtung! Nur so können alltagstaugliche Dienstleistungsangebote entstehen, über Selbstbestimmt-Leben-Organisationen, die Lebenshilfe, psycho-soziale Einrichtungen oder Angebote aus privater Hand. Jede/r wird jetzt hier schauen, einen Fuß in die Türe zu bekommen.
    Nicht das Land oder der Bund dürfen Einfluss darauf nehmen, wo ich meine Hilfeleistungen einkaufe. Ein Mix von privaten Hilfen und Dienstleistungsangeboten, wie Dienstleistungsscheck, Persönliche Assistenz in der Selbstorganisation (AuftraggeberInnen-Modell bzw. ArbeitgeberInnen-Modell) oder PA über einen Träger muss möglich sein. Hauptsache die Abrechnung (Verwendungsnachweis) stimmt.
    In OÖ ist ja nicht einmal ein Mix von PA nach dem AuftraggeberInnen-Modell und dem Träger-Modell möglich, geschweige denn die Bezahlung von Hilfen über den Dienstleistungsscheck. Für private Hilfen (Angehörige, Freunde/Freundinnen, PartnerIn) bleibt dann sowieso kein Cent mehr, obwohl sie oft mehr drankommen mit Arbeit als die bezahlte PA. Von Selbstbestimmung sind wir also noch weit entfernt!
    Solange Bund und Länder nicht gemeinsam die Assistenz aus einem Topf abdecken, wird sich nichts ändern. Mein Optimismus hält sich in Grenzen, wenn ich unsere PolitikerInnen anschaue. Menschen mit Behinderungen sind ihnen durch die Bank egal.

  • Danke, die Richtung stimmt, leider ist da noch ein weiter Weg zu bewältigen!

  • Schön, dass in dem Papier steht, wie „… wir (Anm: LH) uns … vorstellen, wie Persönliche Assistenz für alle Menschen mit Behinderungen … gelten soll“. Sehr schön, dass die LH wieder Mal ihre Vormachtstellung nutzt, um vorzugeben etwas erfunden zu haben, was die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung von jeher zur Grundlage hat und die UNBRK unterstützt: „Nichts über uns ohne uns“. Wo also bleibt das Papier, das sagt was die Betroffen sich vorstellen und nicht die Träger?
    Es wäre vollkommen falsch, wenn die Politik wiederum die Träger unterstützt, diese noch größer und mächtiger werden lassen, indem sie so etwas Grundlegendes wie Selbstbestimmung den Trägern zuspielen oder überlassen.
    Also liebe Regierung, unterstützt die Unabhängigkeit und die Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung damit, in dem ihr die (wirklichen!) Interessensvertretungen, also jene die das Selbstbestimmt-Leben-Paradigma zur Grundlage haben und leben, stärkt und keine Träger!!!