Persönliche Assistenz spart Geld

Die Studie aus Norwegen zeigt, dass persönliche Assistenz wirtschaftlich sinnvoll ist und dass persönliche Assistenz das einzige Instrument ist, das Möglichkeiten für Beschäftigung und soziale Teilhabe eröffnet.

Flagge Norwegen
BIZEPS

Im Namen von ULOBA (Selbstbestimmt-Leben Organisation in Norwegen) hat das internationale Beratungsunternehmen Econ Pöyry einen Bericht über die sozioökonomischen Aspekte einer nutzerkontrollierten persönlichen Assistenz erstellt.

Die Studie aus Norwegen zeigt, dass persönliche Assistenz wirtschaftlich sinnvoll ist und dass persönliche Assistenz das einzige Instrument ist, das Möglichkeiten für Beschäftigung und soziale Teilhabe eröffnet.

Die Studie wurde auf den Internetseiten des Europäischen Netzwerkes für Selbstbestimmtes Leben (ENIL) veröffentlicht.

Bei Entscheidungen, wie vielen Menschen persönliche Assistenz gewährt wird und wie viel Assistenzstunden bewilligt werden, spielen sozioökonomische Betrachtungen eine wichtige Rolle. Die Tatsache, dass Menschen mit persönlicher Assistenz mit ihrer Situation sehr zufrieden sind, ist lange bekannt und wird in dem Bericht auch bestätigt.

Darüber hinaus liefert der Bericht jedoch Informationen, die zeigen, dass persönliche Assistenz einen deutlichen Effekt auf die Arbeitsmarktsituation behinderter Menschen und die ihrer direkten Familienangehörigen hat.

Verbesserte Lebensqualität

Die Grundlage für die Analyse ist einer Umfrage unter Erwachsenen mit persönlicher Assistenz und Eltern von Kindern mit persönlicher Assistenz. Alle stimmen zu, dass persönliche Assistenz für ihre persönliche Lebenssituation und die ihrer direkten Angehörigen wichtig ist. 95 % sagten, dass persönliche Assistenz von großer Wichtigkeit für ihr tägliches Wohlbefinden ist.

Die Studie zeigt, dass persönliche Assistenz in den meisten Fällen in gewünschter Weise funktioniert. Im Gegensatz zu allen Formen der Dienstleistung in diesem Bereich gibt persönliche Assistenz die Möglichkeit der sozialen Teilhabe, Beschäftigung, Familie und einer unabhängigen Existenz.

In vielen wichtigen Bereichen gibt es keine alternativen Unterstützungsformen zur Bedarfsdeckung. Das tägliche Leben der jeweiligen Person wäre zu stark eingeschränkt und viele Aufgaben würden unerledigt bleiben. An ihrer Stelle müssten sie dann von Familienangehörigen oder kostenpflichtigen Dienstleistern ausgeführt werden.

Reduzierte Aktivität ohne persönliche Assistenz

Die Studie zeigt, dass ohne persönliche Assistenz die Aktivität in vielen Bereichen stark reduziert sein würde:

  • das Leben in der Gesellschaft würde um etwa 32 % reduziert
  • Arbeit und Ausbildung würden um annähernd 70 % reduziert
  • Tätigkeiten in der Familie würden um circa 60 % sinken
  • diverse Aufgaben blieben zu circa 30 % unerledigt
  • Freizeitaktivitäten würden um circa 35 % reduziert
  • Politische Arbeit und Arbeit in sonstigen Organisationen würden um annähernd 40 % reduziert.

Persönliche Assistenz ermöglicht eine stärkere Beteiligung und spart Geld

  • Etwa 1/4 der interviewten Personen berichtet, dass sie einen regulären Arbeitsplatz haben. Etwa die Hälfte von ihnen in Vollzeit.
  • 2/3 derer, die arbeiten, glauben, dass sie ohne persönliche Assistenz keine Arbeit hätten. Die Verbleibenden glauben, sie würden weniger arbeiten. Gleichermaßen würden Familienmitglieder wirtschaftlich weniger aktiv sein, wenn das behinderte Familienmitglied keine persönliche Assistenz hätte.
  • Die Umfrage zeigt, dass weit weniger der behinderten Erwachsenen bei ihren Eltern leben. Der Anteil derer, die in ihrer eigenen Wohnung leben stieg von 60 % ohne persönliche Assistenz auf 80 % mit persönlicher Assistenz.
  • Diejenigen, die auf die Umfrage geantwortet haben, sagten aus, dass die Notwendigkeit für verschiedene Arten von medizinischer Hilfe deutlich gesunken sei. Eine Kostenersparnis in diesem Bereich ist ein wirtschaftlicher Gewinn.
  • Persönliche Assistenz verringere ebenso den Druck auf die traditionellen Serviceanbieter, da persönliche Assistenten nicht aus dem Sektor der medizinischen Pflegeberufe rekrutiert würden.
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

Ein Kommentar

  • Der Bericht ist sehr hilfreich. Der Arbeitgeber meiner Tochter in Ausbildung, städt. Verwaltung, verweigert die Assistenz im Büro. Meine Tochter hat eine Muskeldystrophie. Danke