Pfarrer verteidigt Kommunionsverweigerung

In der ORF-Nachrichtensendung "Zeit im Bild 2" verteidigte der Pfarrer von Raxendorf seine Vorgangsweise, zwei behinderten Menschen die Kommunion verweigert zu haben.

Benedikt Triebl im Interview
TV-Ausschnitt von ORF-NÖ

In der Diözese St. Pölten – und weit darüber hinaus – sorgt ein bekannt gewordener Fall von Kommunionsverweigerung für Aufregung.

„Behinderte Menschen sind nicht von der heiligen Kommunion ausgeschlossen“, stellte der zuständige Diözesanbischof Dr. Klaus Küng auf Anfrage fest, nachdem der Druck der Öffentlichkeit massiv nach Antworten rief.

Gestern nahm der Pfarrer von Raxendorf, Benedikt Triebl, in einem ORF-Interview ausführlich Stellung dazu. Der Pfarrer berief sich hingegen auf Konzilsdekrete, die angeblich Sonderliturgien vorsehen – vor allem für Personen, die „geistig einen beträchtlichen Schaden genommen haben“, wie es der Pfarrer in der Nachrichtensendung formulierte.

Die behinderten Menschen sollen – so berichtet ORF-NÖ über die Meinung des Pfarrers – dem Gottesdienst nicht folgen können. „Sie können bestimmte Dinge ja nicht vollziehen und sind ihnen auch nicht zuzumuten“, sagt er im Interview und nennt als Beispiele den Allerseelentag, den Aschermittwoch oder den Kreuzweg. „Sowas würde ich mit Behinderten auch nicht unternehmen wollen“, stellt Pfarrer Triebl im Fernsehinterview klar.

Das sei „keine Diskriminierung“ – meint Triebl weiter -, sondern die „Erkenntnis, dass nicht alle Personen alle Sakramente empfangen“ könnten.

Unwürdig?

In der Internetausgabe von ORF-Niederösterreich wird er mit den Worten zitiert: „Die Kirche bietet allen Menschen an, die würdig sind für den Kommunionempfang, auch würdevoll hinzuzutreten, und wenn das gegeben ist, wäre ich ja nie auf die Idee gekommen, ihnen etwas zu verweigern. Ich habe überhaupt nichts zu verweigern sondern nur anzubieten.“

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich