LR Schmid bei Enquete zur Pflegefinanzierung im Parlament
Bei der Pflege gelte es, den Wünschen der pflegebedürftigen Menschen nachzukommen, sagte Soziallandesrätin Greti Schmid bei der heutigen (Montag) Enquete zur Pflegefinanzierung im Parlament in Wien: „Über 90 Prozent der Menschen wollen zu Hause im gewohnten Umfeld alt werden.“ Die Herausforderung für die Politik sei, diesem Wunsch zu entsprechen, so Schmid.
Das Pflegegeld dürfe nicht in Frage gestellt werden, betonte die Soziallandesrätin, „denn es verschafft den pflegebedürftigen Menschen Autonomie und Wahlfreiheit.“ Wesentlich ist die Weiterentwicklung der Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige (ambulante Dienste, Tages- und Urlaubsbetreuung usw.) – „denn die Angehörigen sind die wichtigste Säule im Pflegesystem.“
Als Schwerpunkte für die Zukunft nannte die Landesrätin die Entwicklung alternativer Wohnformen für ältere Menschen und den weiteren Ausbau einer qualifizierten Erstberatung vor Ort – Stichwort Casemanagement in jeder Gemeinde: „Ziel ist es, dass in jeder Gemeinde eine Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Betreuung und Pflege für Betroffene und deren Angehörige zur Verfügung steht.“
Einrichtung eines Pflegefonds – Vorarlberg ist skeptisch
Tatsache sei aber, dass Länder und Gemeinden zusätzliche finanzielle Mittel brauchen, betonte Schmid. Sie erwarte sich vom Bund eine möglich rasche Umsetzung eines Pflegefonds. Den diesbezüglichen Vorschlag der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) sieht Schmid allerdings kritisch: „Dieses Modell schränkt die Autonomie und Wahlfreiheit der Pflegebedürftigen ein. Pflegebedürftige müssen selbst entscheiden können, ob und welche Sachleistungen sie mit dem Pflegegeld zukaufen. D.h. ob die Pflege- und Betreuungsleistung innerhalb der Familie erfolgt, oder ob ambulante oder stationäre Leistungen dazu gekauft werden.“