Pflegebonus sorgt für Unmut und Diskriminierung im Behindertenbereich

Die türkis-grüne Pflegereform in Österreich hat den Gehaltszuschuss von 2.000 Euro brutto für Pflegepersonal eingeführt, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Doch viele Berufsgruppen, darunter Hebammen, Sozialpädagog:innen und 24-Stunden-Betreuer:innen, werden von diesem Zuschuss ausgeschlossen, was zu Unmut und Empörung führt.

Eine Schere die quer über Geldscheinen liegt
Norbert Krammer

Besonders hart trifft es Mitarbeiter:innen in der Behindertenarbeit, da sie oft mit Kolleg:innen zusammenarbeiten, die den Zuschuss erhalten, während sie selbst leer ausgehen.

Diese ungerechte und diskriminierende Behandlung führt zu Spannungen im Team und wurde von Caritas-Präsident Michael Landau auf Twitter kritisiert.

Der Gehaltszuschuss war ursprünglich für Heimhelfer:innen und Behindertenbegleiter:innen ausgeschlossen, wurde aber später ausgeweitet und das Budget von 520 auf 570 Millionen Euro erhöht. Allerdings wird der Zuschuss auch weiterhin viele ausschließen und es gibt Kritik daran, dass von 2.000 Euro netto gesprochen wurde, aber nach Abzügen nur 1.000 Euro übrig bleiben.

Sozialministerium: Keine Änderungen geplant

Die Regierung wurde aufgefordert, das Gesetz entsprechend nachzubessern, um eine an sich sinnvolle Maßnahme nicht zu einer ungerechten Diskriminierung werden zu lassen. 

Das Ministerium ist sich bewusst, dass die Abgrenzung nach Berufsgruppen für Diskussionen sorgt, aber es handelt sich hierbei um einen ersten Schritt, um dem Mangel im Langzeitpflegebereich entgegenzuwirken. Zuschüsse für weitere Berufsgruppen sind derzeit nicht vorgesehen, hält ein Sprecher des Sozialministeriums gegenüber dem Standard fest.

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Ein Kommentar

  • lieber herr ladstädter,
    vielen dank für ihre langjährigen bemühungen im behindertenbereich. leider ist die ausgrenzung von sozialpädagogen und anderenbehindertenassistenten wie sie ausführen vom pflegebonus eine ungleichheit, die zu noch mehr unzufriedenheit und zusätzlichen ärger bei diesen berufsgruppen führt. ich danke ihnen, dass sie diesen umstand aufzeigen.
    ich möchte sie bitten sich auch um die problematik und ungleichheit bezüglich des parkproplems -parkpickerls anzunehmen. es gibt kaum diplomiertes pflegepersonal, welches als assistenten arbeiten und nur diese haben die möglichkeit um ein parkpickerl anzusuchen. meine bemühungen dies auch für assistenten zu erreichen sind im leeren verlaufen. ich wurde im kreis herumgeschickt. unter anderem von wiens bürgermeister und sozialminister. vielleicht haben sie eine stimme, die mehr gehört wird.
    vielen dank und liebe grüße eva mazzolini