Enttäuschung und scharfer Protest von den Behindertenverbänden
Was noch vor den Wahlen ein wichtiges Vorhaben von Bundeskanzler Schüssel und dem derzeitigen Vizekanzler Haupt war, ist mittlerweile zu einer marginalen Abfindung zusammengeschrumpft. Das Pflegegeld, dessen Valorisierung die Behindertenverbände seit Jahren fordern, wird nun nur durch eine Einmalzahlung in den Stufen 4-7 gewährt. Die Stufen 1-3 werden somit nicht erhöht; in diesen Stufen ist jedoch der Großteil der PflegegeldbezieherInnen eingestuft.
Generell ist es natürlich als erster, wichtiger Schritt zu begrüßen, dass eine Einmalzahlung erfolgt. Es ist jedoch nicht einzusehen, dass nicht alle Stufen davon betroffen sind, meint Mag. Michael Svoboda, geschäftsführender Vizepräsident der ÖAR. Gerade eine Erhöhung der Stufen 1-3 würden zu einer Entlastung pflegender Angehöriger führen, denn in diesen Stufen leben die Betroffenen zumeist im Familienverbund.
Steigende Sach- und Personalkosten haben zu einer schleichenden Entwertung des Pflegegeldes geführt die Regierung wäre daher gerade im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 gut beraten, eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes als Bekenntnis zur Verbesserung der Lage von Menschen mit Behinderungen endlich festzuschreiben.