Pflegegeld in seinen Grundsätzen bestätigt

Kontroversielle Diskussion was die Weiterentwicklung betrifft

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In ungewohnter Einigkeit präsentierten sich die Podiumsdiskutanten anlässlich des Fachsymposions „Pflegevorsorge gestern – heute – morgen“ am 25. Juni im Wiener Austria Center.

Die vom Präsidenten des ÖZIV, Dr. Klaus Voget, aufgestellten Forderungen wurden von allen bestätigt. Das hinter dem Bundespflegegeld stehende Konzept, welches von den Betroffenen selbst entwickelt wurde, ist nach wie vor richtig und muss nun weiterentwickelt werden. Großer Dank wurde in diesem Zusammenhang dem anwesenden Sozialminister a.D., Josef Hesoun, ausgesprochen, der die Umsetzung dieses Gesetzes im Jahr 1993 zu seinem Anliegen gemacht hatte. Es ist ein gut formuliertes, gut durchdachtes Gesetz, dessen Leistungen sich am tatsächlichen Bedarf der Betroffenen orientieren.

Zum wiederholten Mal gefordert wurde die Valorisierung der Geldleistungen in Form einer festgeschriebenen Indexanpassung, sowie das endgültige Ende der leidigen „Missbrauchs-Diskussion“. Diese immer wieder auftauchende Debatte entbehrt jeder Grundlage, was durch diverse Studien über die Treffsicherheit dieses Gesetzes ausreichend belegt wird.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Liese Prokop unterstrich in ihrem Statement zusätzlich, dass alle Aussagen über die Kostenexplosion in diesem Bereich jeder Grundlage entbehren und offensichtlich von Personen getätigt werden, die die Hintergründe noch immer nicht verstanden haben. Die Ausgaben liegen auch heute, 10 Jahre nach Einführung des Gesetzes, noch unter den ursprünglichen Berechnungen.

Im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Pflegevorsorge wurde von den Betroffenen ganz massiv die Einführung einer offenen Pflegestufe gefordert, welche die Leistungen der persönlichen Assistenz und damit die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben sicherstellen soll. Derzeit gibt es laut Martin Ladstätter vom Verein Bizeps nur die Alternativen Pflege daheim versus Pflegeheim. In diesem Punkt herrscht wenig Verständnis auf Seite der politisch Verantwortlichen, welche im Moment leider ausschließlich Kostensteigerungen befürchten.

Dr. Klaus Voget resümiert, dass es wohl wieder an der Zeit wäre, in eine offene Grundsatzdiskussion einzusteigen. „Manche wollen ganz einfach noch nicht verstehen, dass das Potenzial von Menschen mit Behinderung nur eingesetzt werden kann, wenn die individuell richtigen Rahmenbedingungen geschaffen sind. Aber ich bin zuversichtlich, dass es eine Weiterentwicklung geben wird. Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass es durchaus auch offene Ohren für unsere Anliegen gibt!“

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