Pflegegeld künftig nicht mehr für alle Stufen?

Die Presse: Dringender Reformbedarf. Die Zahl der Pflegegeld-Bezieher steigt stark, die Finanzierung ist gefährdet. Auswege sind umstritten.

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Wie „Die Presse“ berichtet ist das Pflegegeld in der Form, wie es jetzt ausbezahlt wird, nach Ansicht von Experten nicht mehr länger finanzierbar. Deshalb schlagen die Fachleute jetzt bei Politikern Alarm: Weitgehende Reformen seien nötig, um den Kollaps zu vermeiden.

„Christoph Gisinger, ärztlicher Direktor des Hauses der Barmherzigkeit in Wien, verwies Montag abend bei einer Expertendiskussion auf die demographische Entwicklung: Die Zahl der Pflegebedürftigen werde schon bald eklatant ansteigen, jene der Steuerzahler nehme in den nächsten Jahren ab. „Es ist höchste Zeit für eine Reform“, mahnt der Mediziner, der jahrelang als Begutachter in der Pflegegeld-Einstufung tätig war.“, informiert „Die Presse“.

„Die von Gisinger formulierten Reformvorschläge haben es in sich: So solle Pflegegeld in den höchsten Stufen (Stufe sechs und sieben, Pflegebedarf von mehr als 180 Stunden pro Monat) künftig an die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe gebunden werden. Angehörige könnten dann bei der Auswahl von Helfern nicht mehr uneingeschränkt wählen. Eine andere Möglichkeit wäre in diesen Stufen eine regelmäßige Prüfung, ob die Standards der Pflege auch qualitativ eingehalten werden. In den niedrigsten Stufen, also eins und zwei (Pflegebedarf von mehr als 50 Stunden beziehungsweise mehr als 75 Stunden), sollte nach Gisinger Pflegegeld nur in Abhängigkeit vom Einkommen gewährt werden. Ein Pensionist mit überdurchschnittlicher Pension hätte geringeren bis gar keinen Anspruch. Nur so könne die Finanzierung der oberen Stufen gesichert werden.“, berichtet „Die Presse“ weiters.

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