Die Presse: Sozialdienste und Behindertenverbände sind gegen Gusenbauers Idee, statt des Pflegegeldes einen Dienstleistungsscheck einzuführen.
Wie „Die Presse“ berichtet stößt bei den Hilfsorganisationen der Vorschlag von SP-Chef Alfred Gusenbauer, für den er von der ÖVP gelobt wurde, auf wenig Gegenliebe.
„Daß man das Pflegegeld generell in eine Sachleistung umwandelt, ist keine gute Idee“, meint Monika Wild vom Österreichischen Roten Kreuz, zuständig für Soziale Dienste, zur „Presse“.
„Derzeit würden die Angehörigen einen Hauptteil der Pflege machen. „Wenn man alles in die professionellen Dienste verlegt, käme das horrend teuer“, rechnet Wild vor. Allerdings würden zwei Drittel der Bezieher – in der Pflegestufe I und II – keine echte Pflege brauchen. Auch sollten Menschen mit höherem Einkommen bis zu 50 Prozent Eigenanteil tragen, schlägt Wild vor.
Die Behindertenverbände orten im Vorschlag Gusenbauers eine „absichtliche Zerschlagung des Pflegegeldsystems“. Er wolle bloß Arbeitslose in der Betreuung alter Menschen unterbringen.“, informiert „Die Presse“ weiter.