Birgit Primig-Eisner

PID-Diskussion: Ethikkommission vorsichtig optimistisch

Nach den Protesten gegen einen Novellierungsentwurf des Gentechnik-Gesetzes scheint die Justizministerin die geplante Einführung der Präimplantationstechnik (PID) streichen zu wollen.

„Ministerin Gastinger hat offenbar verstanden, dass es sich um eine gesamtgesellschaftlich höchst problematische Technik handelt,“ so Birgit Primig, Vorsitzende der Ethikkommission FÜR die Bundesregierung, „die längst nicht nur Menschen mit Behinderung betrifft.“

Im Juli sickerten Pläne des Gesundheitsministeriums durch, die PID in Österreich zu legalisieren. Damit ist eine Selektion von Embryonen bei einer künstlichen Befruchtung noch vor der Einpflanzung in die Gebärmutter möglich. Die Ethikkommission FÜR die österreichische Bundesregierung und andere Organisationen protestierten sowohl gegen diesen Inhalt als auch gegen die Vorgangsweise, ein quasi geheimes Dokument mit einer kürzesten Begutachtungsfrist im Hochsommer durchbringen zu wollen.

„Wir entwickeln uns zu einer Gesellschaft, in der ein Mensch in seiner Gesamtheit nicht mehr wertgeschätzt wird“, befürchtet Primig. „Der Mensch wird zunehmend an Qualitätskriterien gemessen, die die Medizintechnik vorgibt.“

Das Justizministerium ließ nun verlauten, alle Passagen zur PID aus dem Gesetzesentwurf zu streichen, bevor der Ministerrat am 20. September darüber berät. Im Vorfeld wurden die Ethikkommission FÜR die Bundesregierung und andere Organisationen zu einem Round Table eingeladen.

Keine Äußerung zu den Protesten gab es bisher von Seiten der Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. „Ich bin daher noch nicht restlos überzeugt, dass die Proteste gewirkt haben,“ meint Primig. „Ich glaube an unseren Erfolg erst, wenn der neue Entwurf vorliegt und sich auch die Gesundheitsministerin dazu bekennt.“

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