Das Europäische Parlament behandelt in seiner heutigen Plenarsitzung die Zukunft des EU-Bildungsprogramms SOKRATES.
Der ÖVP-Europaabgeordnete Dr. Hubert Pirker ist mit dem vorgelegten Bericht sehr zufrieden: „Die EU anerkennt die Bedeutung der lebensbegleitenden Bildung im gesamten Unterrichtsraum Europa. Im Vordergrund steht die Vermittlung einer Allgemeinbildung von hoher Qualität und die Verstärkung der Mobilität der Studenten.“
Der ÖVP-Europaparlamentarier hat bei der Erarbeitung der Neuregelung einen bedeutenden Erfolg erzielen können: Auf seinen Antrag hin wird SOKRATES in Zukunft erstmals für Behinderte in vollem Umfang zugänglich gemacht werden. „Mir ist wichtig, insbesondere eine schulische, berufliche und soziale Integration behinderter Menschen zu erreichen. Das gemeinsame Europa darf keine Barrieren für Behinderte aufbauen“, meinte Pirker.
Bereits zwei Drittel der europäischen Bürger wünschen, daß die Union eine besondere Rolle in den Bereichen Bildung, Berufsbildung und Jugend übernimmt. Für Pirker ein klarer Auftrag, der auch durch Zahlen eindrucksvoll untermauert wird: In der ersten Phase von SOKRATES (1995-99) verbrachten 500.000 Studenten einen Teil ihrer Studienzeit im Ausland, 60.000 Professoren bekamen einen Lehrauftrag in einem anderen EU-Mitgliedstaat.
„Die an den Programmen teilnehmenden 1.500 Universitäten und 10.000 Schulen in ganz Europa konnten darüber hinaus 110.000 Jugendliche in Austauschprogrammen und über 30.000 Sprachlehrern bei Weiterbildungskursen ein Gefühl der europäischen Identität und Zusammengehörigkeit vermitteln“, verweist auch Pirker stolz auf den Erfolg dieses europäischen Bildungsprogrammes. In der zweiten Phase ist von seiten der Kommission eine Mittelausstattung von 1,4 Milliarden EURO vorgesehen.
Für Pirker ist dieser Betrag jedoch unzureichend: „Die gewährten Stipendien decken die realen Mobilitätskosten bei weitem nicht ab. Jugendlichen aus schwächeren sozialen Schichten könnten so von einer Teilnahme an den SOKRATES-Programmen gehindert werden.“ Das Europaparlament fordert daher eine Aufstockung der Mittel auf zwei Milliarden EURO.
Erfreut zeigte sich Pirker darüber, daß die Antrags- und Auswahlverfahren von bislang fünf auf nur mehr zwei reduziert werden. Durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaftsgremien und den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten in den Bereichen der Verwaltung, der Finanzierung sowie der Durchführung soll der administrative Aufwand drastisch verringert werden. „Im Hinblick auf die Qualifizierung unserer Jugend sind im Europaparlament jedenfalls entscheidende Weichenstellungen getroffen worden“, meinte Pirker abschließend.