Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker überreichte am Montag Nachmittag im Wappensaal des Wiener Rathauses an an a.o. Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger das Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
A.o. Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger, der das Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen bekam, wurde 1946 in Wien geboren. Nach der Matura 1964 studierte Berger an der Universität Wien Medizin und promovierte 1970 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Seit 1974 fungiert Berger als Konsiliarpsychiater des Jugendamtes der Stadt Wien. 1980 erfolgte die Anerkennung zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, 1982 erfolgte die Ernennung zum Universitätsdozent für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters.
Seit 1986 war Berger wesentlich am Aufbau der Abteilung für Jugend- und Behindertenpsychiatrie im Kuratorium für Psychosoziale Dienste in Wien (Wohngemeinschaften für geistig behinderte Jugendliche, Autistenzentrum, Behindertenwerkstatt) beteiligt. Seit März 1990 ist Berger ärztlicher Abteilungsvorstand der Neuropsychiatrischen Abteilung für Kinder und Jugendliche mit Behindertenzentrum am Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel und für die Ausgestaltung der Abteilung nach den heutigen Anforderungen verantwortlich.1999 erfolgte die Verleihung des Titels außerordentlicher Universitätsprofess, u.a. auch durch Kooperationsprojekte mit zahlreichen ausländischen Universitäten, die auch der Wiener Abteilung internationales Niveau sichern.
Oberarzt i.R. Dr. Werner Vogt bekam das Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien verliehen. Oberarzt i.R. Dr. Werner Vogt wurde 1938 in Zams/Landeck, Tirol geboren. Nach Absolvierung der Volks- und Hauptschule besuchte Vogt die von den Jesuiten geführte Bundeslehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Feldkirch. Vogt startete 1957 zunächst seine Berufslaufbahn als Lehrer in Bregenz und Bersbuch/Bregenzer Wald. 1958 begann Vogt an der Uni Wien zunächst Psychologie zu studieren, wechselte 1959 zum Medizinstudium. 1969 promovierte er zum Doktor der gesamten Heilkunde in Wien und begann die Facharztausbildung für Unfallchirurgie. Danach arbeitete Vogt als Oberarzt am Lorenz Böhler Krankenhaus der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt.
Zusammen mit Ernst Berger war Vogt Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Kritische Medizin, wo er mit zahlreichen Gastkommentaren in den Medien gegen falsche Entwicklung im Gesundheitswesen und gegen soziale Ungerechtigkeit Stellung genommen hat. 1979 erfolgte die Anklage von Prim. Gross gegen Dr. Werner Vogt, da er als Sprachrohr der Arbeitsgemeinschaft Kritische Medizin während eines Kongresses in Salzburg öffentlich gegen den NS Arzt Prim. Dr. Heinrich Gross aufgetreten ist. Werner Vogt hat so wesentlich zur Aufdeckung eines dunklen Kapitels der österreichischen Geschichte beigetragen. 1981 erfolgte der Freispruch von Dr. Vogt durch das Oberlandesgericht Wien – ab diesem Zeitpunkt gilt gerichtlich erwiesen, dass Prim. Gross an der Tötung mehrerer hundert, angeblich geisteskranker Kinder mitbeteiligt war. Werner Vogt ist Autor und Mitautor mehrerer Bücher und ist zusammen mit Ernst Berger Mitinitiator des Volksbegehrens Sozialstaat Österreich.