Anne Marie Wicher warb als Landtagsabgeordnete der ÖVP in Steiermark, die selbst einen Rollstuhl nutzt, dafür, dass sich behinderte Menschen verstärkt in die Politik einmischen.
In ihrer mittlerweile 12jährigen Tätigkeit als Landtagsabgeordnete sei es ihr gelungen, immer wieder die Belange behinderter Menschen zu vertreten und dafür zu sorgen, dass diese berücksichtigt werden.
„Es hat zwar ein bisschen gedauert, bis sich meine Kollegen an mich gewöhnt haben, doch war es dann eigentlich kein Problem mehr, etwas zu erreichen – und dies meist sogar fraktionsübergreifend“, erklärte Anne Marie Wicher bei der Eröffnung des Sommercamps für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, das noch bis Freitag in Graz stattfindet. Der Geist des Sommercamps, selbst Verantwortung für seine Belange zu übernehmen, sei daher genau der richtige.
Während es in Österreich auf nationaler Ebene schon fast Tradition sei, dass behinderte Menschen in Parlamenten mitwirkten, fehle es auf Länderebene oft an Einfluss, erklärte Martin Ladstätter aus Wien gegenüber den kobinet-nachrichten.
Gerade dort müssten sich aber auch mehr behinderte Menschen einmischen, weil auf dieser Ebene viele Entscheidungen gefällt werden, die für behinderte Menschen ebenfalls sehr wichtig sind. In einem gesonderten Workshop wird es während des Sommercamps daher auch darum gehen, wie behinderte Menschen sich verstärkt in die Parlamente, in Behindertenbeiräte und andere Gremien einbringen können.