Politischer Boykott der Paralympics?

Zu den morgen beginnenden Paralympics im russischen Sotschi wird keine Regierungsdelegation aus Deutschland reisen. Das teilte heute die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen mit.

Verena Bentele
Behindertenbeauftragte Deutschland

Verena Bentele sollte ursprünglich selbst zusammen mit einem Staatssekretär aus dem für Sport zuständigen Bundesinnenministerium teilnehmen. Im Morgenmagazin des Zweiten Deutschen Fernsehens begründete Bentele die Entscheidung der Bundesregierung, die gemeinsam mit den anderen G7-Staaten getroffen wurde.

Ein Sprecher des Innenministeriums hat der Äußerung von Verena Bentele widersprochen. Gegenüber der „Welt“ sagte er, „nach gegenwärtigem Stand“ reise Staatssekretär Ole Schröder (CDU) zu den Spielen in die russische Schwarzmeer-Stadt.

Bentele hatte zuvor im ZDF-„Morgenmagazin“ deutlich gemacht, dass aus Protest gegen das Vorgehen Russlands in der Ukraine-Krise Deutschland keine Regierungsvertreter zu den Paralympischen Spielen schicken werde.

Dies sei ein klares „politisches Zeichen an Russland“. Im Interview mit der „Welt“ räumte Staatssekretär Ole Schröder (CDU) ein, er reise „mit gemischten Gefühlen“ nach Sotschi: „Ich will und kann die politische Lage nicht ausblenden. Gleichzeitig habe ich vor den Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen größten Respekt.“

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich