Auf Initiative der SLI Linz wird es ab sofort für Menschen im Rollstuhl möglich sein, während einer Veranstaltung neben dem Freund, der Freundin, dem Partner, der Partnerin, dem Ehemann, der Ehefrau, der Tochter, dem Sohn, ... sitzen zu können.
Bislang waren die sog. „Rollstuhlplätze“ im großen Saal (dieser Saal wurde erst zuletzt dazugebaut) so angeordnet, daß ein Nebeneinandersitzen von einem Menschen im Rollstuhl und einer gehenden Person nicht vorgesehen war. Die „Begleitperson“ hatte dahinter zu sitzen, weil man ansonsten den Fluchtweg verstellt sah.
Wollte man offiziell zwei Plätze nebeneinander, mußte man regelmäßig darum kämpfen. „Niemand ohne Behinderung würde sich so etwas gefallen lassen“, war unser Argument, mit dem wir unsere Forderung an den Posthof herantrugen, diesem Mißstand ein Ende zu bereiten! Auch kritisierten wir, daß die „Rollstuhlplätze“ den Sitzplänen im Internet nicht entnommen werden können.
Der Posthof reagierte darauf sehr rasch und sicherte uns letzte Woche zu, daß ab sofort in der Reihe 2 die Plätze 5/6, 17/18 und 19/20 für RollstuhlfahrerInnen mit gehender Begleitung vorgesehen sind. Eine (rechtzeitige) Kartenreservierung ist jedoch – wie bisher – unumgänglich. Es ist davon auszugehen, daß diese Regelung erst ab Jänner 2003 ihre Wirkung zeigen wird, nämlich dann, wenn bereits verkaufte Karten für die kommenden Veranstaltungen verwirkt sind.
An eine Kennzeichnung der „Rollstuhlplätze“ auf der Homepage des Linzer Posthofs ist jedoch bedauerlicherweise nicht gedacht worden.
Wir wollen alle „KulturliebhaberInnen“ dazu ermutigen, falls es – wie bisher im Posthof – zu Schwierigkeiten mit nebeneinanderliegenden Sitzplätzen kommen sollte, dies nicht weiter geduldig hinzunehmen oder sich – wenn das Licht ausgeht und die Veranstaltung beginnt – selbst beliebig, nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechend, mit dem Rollstuhl zu plazieren – sondern sich laut und deutlich dagegen zu wehren und ihr Recht einzufordern!
Nur so werden Verantwortliche auf Mißstände dieser oder anderer Art aufmerksam und so wird sich längerfristig etwas zum Positiven verändern.