In den letzten Monaten häufen sich die Stimmen, die eine Legalisierung der Präimplantationsdiagnostik (PID) in Österreich nach deutschem Vorbild fordern.
Aus diesem Grund hat PRENET – das Netzwerk für kritische Auseinandersetzung mit Pränataldiagnostik eine ausführliche Stellungnahme zur PID verfasst, in der es sich ausdrücklich gegen eine Freigabe der PID stellt.
PRENET sieht die Einführung der PID aus mehreren Gründen und in verschiedenen Themenfeldern als äußerst problematisch.
Erstens führt PRENET die Belastungen der künstlichen Befruchtung an, die ja die Voraussetzung für die Durchführung der PID darstellt. Sowohl medizinische wie auch psychologische Gründe mahnen zur Vorsicht, zumal die Risken der künstlichen Befruchtung sowohl von Frauen wie auch von Kindern zu tragen und teilweise sehr mangelhaft erforscht sind.
Zweitens kritisiert die Stellungnahme die Behauptung, die PID wäre ein Instrument der weiblichen Selbstbestimmung. Dies wird als überholt bezeichnet und entsprechend argumentiert. PID verstärkt physische und psychische Belastungen von Frauen, ihre Anwendung ist fremdgesteuert und sie verstärkt die Verpflichtung, ein gesundes bzw. nicht-behindertes Kind auf die Welt zu bringen.
Drittens kritisiert PRENET, dass die PID ein Werturteil über Menschen bedeutet, die mit der diagnostizierten Abweichung leben könnten oder bereits leben. Die PID verstärkt die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung und ermöglicht eine Aussonderung von Menschen mit diagnostizierten Abweichungen. Viertens erinnert PRENET an die Ausweitungstendenzen, die in andern Ländern, in denen PID eingeführt wurde, zu beobachten sind und folgert daraus, dass die Anwendung der PID nicht dauerhaft eingeschränkt werden kann.
PRENET kommt zum Schluss, dass die Einführung der PID eine Gefahr für Frauen und zukünftige Kinder darstellt und mit großen problematischen gesellschaftlichen Folgen verbunden ist. PRENET fordert daher ein klares rechtliches Verbot der PID.
Die gesamt Stellungnahme können Sie auf der Homepage von PRENET nachlesen.