"Das rechtsaußen Medium wochenblick.at hat mit einem weiteren Artikel gegen den Ehrenkodex der österreichischen Presse verstoßen“, berichtete DerStandard am 20. Jänner 2023.
„Der ‚Wochenblick‘ gehört zu jenen Medien, die am häufigsten vom Presserat gerügt wurden“, verweist DerStandard auf die History des höchstumstrittenen FPÖ-nahe Mediums aus Oberösterreich.
Sowohl eine gedruckte Wochenzeitung für Oberösterreich als auch eine reichweitenstarke Onlineausgabe wurden von Wochenblick produziert. Beides wurde mangels Finanzierung Ende 2022 eingestellt.
Rüge vom Österreichischen Presserat
Der Österreichische Presserat versteht sich als Selbstregulierungseinrichtung im Pressebereich, die der redaktionellen Qualitätssicherung sowie der Gewährleistung der Pressefreiheit dient. Worin sah der Österreichische Presserat einen Verstoß?
Für einen abschreckenden Artikel in ‚Wochenblick‘ zu befürchteten Impffolgen wurden Contergan-betroffene Kinder mit Fehlbildungen gezeigt. Dazu entschied der Presserat (2022/330). Im Detail wird dazu ausgeführt:
Der Beitrag „‘Shedding‘ nun bewiesen: Die COVID-19-mRNA-Impfstoffe sind ansteckend“, erschienen am 09.10.2022 auf „wochenblick.at“, verstößt gegen Punkt 2.1 des Ehrenkodex für die österreichische Presse (Gewissenhaftigkeit und Korrektheit).
Diesem Gastbeitrag ist eine Fotomontage beigefügt, in der eine Hand mit einer Spritze zu sehen ist; im Hintergrund sind Kinder mit schweren Fehlbildungen bzw. körperlichen Behinderungen auf einem Schwarzweißfoto abgebildet.
Der Senat stuft die vorliegende Fotomontage als manipulativ ein: Auf dem Schwarzweißfoto hinter einer Hand mit einer Spritze werden mehrere Kinder mit schweren Fehlbildungen gezeigt. Wie von der Leserin richtig angemerkt wird, handelt es sich bei den Abgebildeten um Contergan-geschädigte Kinder. … Das vorliegende Foto erweckt den irreführenden Eindruck, dass die aktuellen mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 bei Kindern Missbildungen von Gliedmaßen verursachen könnten.