Projekt: „Taktiles Leitsystem auf Bahnsteigen der ÖBB“

Das Projekt wurde von einer internationalen Jury positiv bewertet und soll gemeinsam mit den ÖBB umgesetzt werden.

Blindenleitliniensystem
Votava

Im Rahmen des Move-Projektes „Innovative Verkehrsdienstleistungen“ des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr haben alle drei Österreichischen Blindenverbände das Projekt „Taktiles Leitsystem für sehbehinderte und blinde Menschen auf Bahnsteigen der ÖBB“ eingereicht.

Ziel des Projektes ist, verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung eines taktilen Leitsystems für sehbehinderte und blinde Fahrgäste auf Bahnsteigen der ÖBB sowie im Zugangsbereich zu den Bahnsteigen zu testen und zu verwirklichen.

Da die ÖBB spezielle Anforderungen an die Bahnsteigoberflächen stellen (zumeist wird auf neuen Bahnsteigen Verbundpflaster verwendet) und nur vertiefte Leitstreifen wegen möglicher Stolpergefahr zulassen können, sind eingehende Tests mit einer ausreichenden Anzahl von sehbehinderten Probanden verschiedenen Mobilitätsgrades und unterschiedlichen Alters erforderlich, da weder im In- noch im Ausland Erfahrungswerte mit vertieften Leitstreifen in strukturierter Umgebungsoberfläche (Beton-Verbundstein) vorhanden sind.

Die Erfahrungen mit dem Leitsystem auf Bahnsteigen der Wiener U-Bahn können nur bedingt übernommen werden, da im U-Bahn-Bereich wesentlich glattere Bodenbeläge verwendet wurden und kein Einwand gegen erhabene Leitstreifen besteht.

Bedingt durch die vorgegebenen Sicherheitsabstände, die von der Durchfahrtsgeschwindigkeit (künftig möglicherweise höher als 200 km/h) abhängig sind, müssen entsprechende Regelpläne für die ÖBB-Bahnsteige ausgearbeitet werden.

In den Tests, die für Beginn des Jahres 2000 vorgesehen sind, muss abgeklärt werden, wie gut vertiefte Leitstreifen in strukturiertem Umfeld mit dem Langstock (langer Blindenstock) ertastet werden können, und welche Varianten des Leitstreifens ein besseres Tastergebnis ergeben.

Das geplante Leitsystem auf Bahnsteigen der ÖBB muss unverwechselbar sein, von sehbehinderten und blinden NutzerInnen eindeutig erkannt werden können, eine ausreichende Stoppwirkung bei querem Auftreffen aufweisen und einen möglichst guten Tastkontrast zwischen dem Leitstreifen und dem Umfeld bieten.

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