Promotionsstellen ohne Limit: Pilotprojekt zu Inklusion

Unis und Sozialministerium fördern Dissertation von Personen mit Behinderung

Universität Wien
BIZEPS

Die Bewerbungsfrist für das Pilotprojekt läuft bereits: Auf Initiative der öffentlichen Universitäten bzw. der Universitätenkonferenz (uniko) und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMSAGK) wurden im Jänner 2019 die ersten „Promotionsstellen ohne Limit“ (PromoLi) ausgeschrieben.

Damit soll Menschen mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung eine wissenschaftliche oder künstlerische Karriere, der Einstieg in die außeruniversitäre Forschung bzw. eine adäquate erwerbsmäßige Tätigkeit ermöglicht werden.

Das Projekt spricht all jene Personen mit abgeschlossenem Diplom- oder Masterstudium an, die dem Personenkreis der begünstigt Behinderten angehören und ein Dissertationsstudium anstreben. Ziel von PromoLi ist es, österreichweit an den 21 Universitäten eine hinreichende Zahl an Stellen in Form eines dauerhaften Förderprogramms zu schaffen.

Derzeit beteiligen sich neun Universitäten (Uni Wien, Uni Graz, Uni Innsbruck, MedUni Wien, Uni Salzburg, Uni Linz, Universität für Bodenkultur Wien, WU Wien, Uni Klagenfurt) unter Federführung der JKU Linz an dem Vorhaben, mit dem den Zielen der Inklusion Rechnung getragen wird.

„Es handelt sich dabei um eine der Kernaufgabe der Universitäten“, bekräftigt die Präsidentin der uniko, Mag. Eva Blimlinger, mit Hinweis auf die 2009 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention.

Bundesministerin Mag. Beate Hartinger-Klein sieht gerade mit dieser Initiative einen wichtigen Schritt, um neue Zugangsmöglichkeiten für Studentinnen und Studenten mit Behinderung zu schaffen.

„Das Regierungsprogramm hat sich eine barrierefreie Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft und Wirtschaft und insgesamt am öffentlichen Leben zum Ziel gesetzt. Die individuelle Autonomie von Menschen mit Behinderungen muss in allen Bereichen organisatorisch, finanziell, personell und ideell unterstützt werden. Mit diesem Projekt setzen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung – insbesondere auch im Bereich der Bewusstseinsbildung durch das Aufzeigen und Sichtbarmachen der hohen Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen“, zeigt sich die Sozialministerin erfreut.

In einem ersten Schritt werden dazu an möglichst allen teilnehmenden österreichischen Universitäten Promotionsstellen für Menschen geschaffen, die dem Personenkreis der begünstigt Behinderten angehören. Diese Stellen umfassen neben optimaler Barrierefreiheit und der inklusiven Einstiegsmöglichkeit in den Wissenschafts- bzw. Kunstbetrieb auch ein befristetes Arbeitsverhältnis im Ausmaß von 20 bis 40 Wochenstunden für bis zu vier (in Ausnahmefällen sechs) Jahre.

Die fächerübergreifende Ausschreibung der Stellen und Erstbegutachtung der Bewerbungen erfolgt an den Universitäten. Die Stellen werden basierend auf der wissenschaftlichen oder künstlerischen Qualität der vorliegenden Anträge durch ein Gremium im Rahmen des Projektes PromoLi vergeben. Die Bewerbungsfrist endet mit 15. März, eine Anstellung ist zum nächsten Semesterbeginn (WS 19/20) vorgesehen.

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