ORF: Mit etwa 15 Minuten Verspätung hat heute im Wiener Landesgericht der Prozess gegen den Arzt, Psychiater und später viel beschäftigten Gerichtsgutachter Heinrich Gross begonnen.
Der ORF berichtet: „Dem 84-Jährigen wird Beihilfe zum Mord an neun geistig behinderten Kindern in der NS-Euthanasie-Anstalt „Am Spiegelgrund“ vorgeworfen. Der Verhandlungssaal im Landesgericht war dem Ansturm der Zuhörer nicht gewachsen. Das Gedränge beim Eingang nahm beängstigende Formen an. Heinrich Gross war bereits eine halbe Stunde vor Prozessbeginn ins Landesgericht gekommen. Fotografen und Kamerateams umringten den Angeklagten, der einen gesundheitlich schwer angeschlagenen Eindruck machte.“
Der Prozess wurde nun für 14 Tage ausgesetzt. Grund ist der schlechte Gesundheitszustand von Gross und die Angabe, dass er sich altersbedingt an nichts mehr erinnern könne.