Bildungsministerin Elisabeth Gehrer präsentierte erste Vorschläge; Opposition spricht von "Placebo".
Die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) bei einer Dialogveranstaltung in St. Johann/Pongau (Salzburg) Anfang Juni präsentierten ersten Vorschläge für eine Qualitätsoffensive an den Schulen sind am 15. Juni 2004 im Ministerrat beschlossen worden.
Sie setze daher auf eine „große innere Schulreform“ erteilt aber gleichzeitig einer Änderung der Schulorganisation eine Absage.
Kritik an Gehrer übt SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser. Die Ministerin desavouiere die von ihr selbst eingesetzte Zukunftskommission, indem sie bereits einzelne Maßnahmen für den schulischen Bereich vorlegt, obwohl der Kommissions-Abschlussbericht erst im Herbst zu erwarten sei. „Letztlich macht sie aber doch, was sie will.“ stellt Niederwieser fest und meint: „So kann man mit einer Kommission nicht umgehen!“.
Er fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Integration behinderter Kinder. „Lieber spricht die Ministerin von einer Enquete zur Früherziehung als von der katastrophale Situation an den Schulen, die das Duo Grasser und Gehrer mit den Kürzungen bei den Lehrerposten und den Unterrichtsstunden zu verantworten hat, oder davon, dass es im kommenden Herbst wieder mindestens 5.000 Lehrerposten weniger geben wird.“, zeigt sich Niederwieser verärgert.
Für den Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz, sind die Vorschläge eine „Zusammenfassung von lange bekannten, abgestandenen Vorschlägen“. Auf zentrale Fragen werde allerdings keine Antwort gegeben, so Brosz gegenüber der APA. Insgesamt sei die „Qualitätsoffensive“ der „Versuch, so zu tun, als gebe es eine Reformdiskussion, aber gleichzeitig den Status Quo zu bewahren“.