railjet mit fahrzeuggebundenen Rollstuhlhebeliften

Ab 14. Dezember 2008 beginnt in Österreich eine neue Zeitrechnung im Bereich barrierefreies Reisen. Die ÖBB nehmen an diesem Tag den railjet in den Regelbetrieb auf. Wenn das kein Grund zum Feiern ist, was dann? Ein Kommentar.

Hebelift im railjet
BIZEPS

Viele Jahre war Bahnreisen oftmals ein unerwünschtes Abenteuer. Ist der „Rollstuhlwagen“ am Zug angehängt oder fährt man wieder im Gepäckwagen? Der einzig wirklich verlässliche und komfortable Zug in Österreich war lange Zeit der deutsche ICE.

ICE sieht dagegen „alt“ aus

Doch die ÖBB haben aufgeholt und werden mit dem am 15. September 2008 präsentierten railjet selbst die viel gepriesenen ICE-Züge alt aussehen lassen. (Siehe Video)

Der railjet ist ein Fernverkehrszug, den die ÖBB bei der Siemens AG bestellt haben.

Die ICE-Flotte hat – trotz vehementer Forderung der deutschen Behindertenbewegung – noch immer keine fahrzeuggebundenen Hebelifte eingebaut, obwohl dies technisch möglich wäre.

Sensationeller Rollstuhlhebelift

Der neue Zug hat zwei fahrzeuggebundene Rollstuhlhebelifte (auf jeder Ausstiegsseite einen), die technisch so raffiniert in das Fahrzeug eingebaut sind, dass man ins Schwärmen kommt. Besonders positiv erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang die Arbeit von Gerald Leopold (Siemens).

Der Hebelift hat eine Tragkraft von rund 300 kg und kann ein Hubhöhe von rund 1 m überwinden. Er ist 79 cm breit und 123 cm lang.

Er ist sehr rasch zu bedienen und ist sehr gut in den Zug integriert, sodass er kaum Platz im Zuginneren benötigt.

Video: Hebelift in Aktion

Wo liegen die Vorteile?

Der klare Vorteil von fahrzeuggebundenen Hebeliften besteht darin, dass der Hebelift immer dort ist, wo er gebraucht wird. Man muss nicht prüfen, ob der gewünschte Bahnhof überhaupt Hebelifte hat bzw. ob Personal vorhanden ist, diese zu bedienen. Im Vergleich zu Rampen – wie bei dem immer wieder in die Kritik geratenen Talent – kann der Hebelift auch niedrige Bahnsteige erreichen.

Eine Besonderheit der Hebelifte im railjet ist weiters, dass man auch seitlich abfahren kann, wenn der Bahnsteig sehr schmal ist.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Kommentare

  • Die Zeitgemäße Lösung ist die Niederflurtechnik und nicht der komplizierte und deshalb störungsanfällige Hublift.

  • Am ÖBB Stand auf der Vienna Autoshow steht ein Railjet! In Lebensgröße. Es gibt auch einen rollstuhlgerechten Zugang. Wir twittern am kommenden Wochenende live unter @railjetlive und freuen uns über Besuch!

  • ICE, TGV, Talgo, Cisalpino, Eurostar, AVE, Thalys, CDT, Velaro, Pendolino – alle können über 200 km/h, teilweise weit mehr als 200 km/h. Wenn die den Einbau von Hubliften nicht „zusammenbringen“, liegt das NUR am mangelnden Willen der Besteller der Fahrzeuge. Der Fahrzeughersteller liefert das, was der Besteller wünscht. Was er wünscht, das sollten wir beachten!