Rassismus Report 2004 von ZARA belegt 900 Übergriffe

Gefahrenzone öffentlicher Raum

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Über 900 rassistische Vorkommnisse wurden im Jahr 2004 bei der ZARA-Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus gemeldet, betreut und dokumentiert. Report-Redakteurin Verena Krausneker stellt fest, dass Rassismus seit 5 Jahren im öffentlichen Raum massiv zunehme: „Für viele Menschen bedeutet das bedrohliche Unsicherheit und unvorhersehbare Konfrontationen mit Gewalt.“

Vor allem verbale Bedrohungen und rassistische Beschmierungen sind besonders in der Bundeshauptstadt zu einem ernst zu nehmenden Problem geworden. Der Leiter der Beratungsstelle von ZARA, Hikmet Kayahan:
„Laut dem aktuellen Österreich-Bericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) sind dunkelhäutige Menschen in Österreich einer besonderen Gefahr ausgesetzt. Dies wird mit den insgesamt 266 von ZARA dokumentierten Beschmierungen, von denen sich 66% explizit gegen AfrikanerInnen richteten, deutlich.“

ZARA fordert Politik und Stadtverwaltungen auf, aktiv zu werden und konsequent darauf zu achten, Rassismus keinen Raum zu geben. Der Jurist und ZARA-Obmann Dieter Schindlauer kritisiert, dass es die seit Juli 2004 gesetzlich vorgeschriebene Gleichbehandlungskommission noch immer nicht gebe. „Die Wirtschaft ist da teilweise eindeutig weiter als die Politik: Unternehmen haben verstanden, dass Rassismus kostet und sich nicht auszahlt. Nun sollte auch der Staat Österreich verstehen, dass Rassismus zuzulassen mehr kostet, als Rassismus zu bekämpfen!“

Die Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus ist im Jahr 2005 wieder nicht finanziert. 19 der 24 bei ZARA tätigen Menschen leisten derzeit ihre Arbeit zwangsläufig unentgeltlich. ZARA-Jurist Dieter Schindlauer appelliert an die Zivilgesellschaft, zu helfen, solange dies nicht staatlicherseits geschieht.

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