Recht auf Kommunikation

15 Jahre Kooperation Diakonie und Verbund - der Kampf geht weiter: Niemand darf sprachlos bleiben!

Kind steuert Computer mit Augensteuerung
Diakonie

„In Österreich leben etwa 63.000 Personen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind. Um zu kommunizieren, brauchen sie Hilfsmittel wie zum Beispiel Tabletts mit Augensteuerung und Sprachausgabe. Haben sie dazu nicht oder schwer Zugang, wird die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Lautsprache in Schule, Beruf und Alltag verhindert“, so die Diakonie.

Rechtsanspruch auf Assistierende Kommunikationstechnologien für Menschen mit Sprachbehinderungen endlich umsetzen

Bei einem Besuch in einer Diakonie Einrichtung für Unterstützte Kommunikation weisen Diakonie und VERBUND erneut auf Probleme beim Zugang zu Assistierenden Kommunikationstechnologien hin. 

VERBUND CEO Michael Strugl macht klar: „Es braucht endlich einen Rechtsanspruch auf die Finanzierung des individuell passenden Hilfsmittels für jeden und jede, die eins braucht“. Er war zu Besuch in einer Diakonie-Einrichtung für unterstützte Kommunikation in Graz und hat dort Anna Katzbauer getroffen.

Frau Katzbauer ist 53 Jahre alt und in ihrer Lautsprache stark eingeschränkt. Vor 2 Jahren kam sie in die Einrichtung der Diakonie, wo sich die LIFEtool Beraterin Carina Bloder sofort um Kommunikationsunterstützung für Anna Katzbauer umgesehen hat.

Carina Bloder sagt: „Wir haben bald gesehen, dass für Anna ein Tablet eine gute Unterstützung ist. Die Anschaffung eines Tablets ist halbwegs leistbar, aber die App, die sie für ihre Kommunikation braucht, kostet noch zusätzlich 300 Euro. Wir sehen nicht ein, warum die Nutzerin das selbst zahlen soll. Ich habe schon diverse Finanzierungsanträge gestellt. Der VERBUND ist eingesprungen, und hat die Kosten fürs Erste übernommen. Wir können aber die öffentliche Hand nicht aus ihrer Pflicht entlassen. Sie müssen ihren Teil zahlen“. 

„Seit 15 Jahren setzen wir uns deshalb bereits gemeinsam mit der Diakonie dafür ein und wir werden nicht müde, diese wichtigen Forderungen immer wieder zu erneuern“, unterstreicht VERBUND CEO Michael Strugl.

„Der Weg zum passenden Hilfsmittel ist in Österreich kompliziert und langwierig“, kritisiert sind sich Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Bei vielen Stellen auf Landes- und Bundesebene müssten Finanzierungsanträge gestellt werden, und man wisse nie im Vorhinein, ob es klappen wird. Die Versorgungslücke muss derzeit mit Spenden geschlossen werden. 

VERBUND Empowerment Fund der Diakonie

Der VERBUND-Empowerment Fund der Diakonie unterstützt seit 2009 die individuelle Beratung von rund 10.000 Menschen mit Behinderungen zu Möglichkeiten Unterstützter Kommunikation und Assistierender Technologien. Fast 6.000 Personen haben bisher individuell von der VERBUND Soforthilfe profitiert.

VERBUND CEO zu Besuch in der Einrichtung "Arbeit und Assistenz" der Diakonie in Graz, zum Thema #RechtAufKommunikation. UK-Nutzer:innen erzählen ihre Geschichte und zeigen, wie UK funktioniert.
VERBUND / Johannes Wiedl

Hintergrundinfo zum Thema Recht auf Kommunikation und assistierende Technologien.

Damit Menschen mit Spracheinschränkungen ihr Recht auf Kommunikation ausüben und möglichst selbstbestimmt leben können, brauchen sie unterschiedliche assistierende Hilfsmittel:

  • einfache elektronische Hilfsmittel (wie Taster) oder auch nicht-elektronische Hilfsmittel
  • komplexe elektronische Kommunikationsgeräte (wie Augensteuerung)
  • Hilfsmittel für den Zugang zum Computer (Mundmaus, Halterungen)
  • Spezialsoftware (z.B. zur Sprachausgabe)
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