Reger Austausch bei der Klausur des Klagsverbandes

Der Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern (Klav) hielt am 12. Juni 2010 seine jährliche Klausur im Albert Schweitzer Haus in Wien ab.

Impression von der Klausur des Klagsverbandes 20100612
Ludwig, Mag. Andrea

Diese Schulungsveranstaltung, die bei den Mitgliedsorganisationen des Klagsverbandes regen Zuspruch findet, bot heuer neben einer Reihe von Berichten (Entstehung des Klagsverbandes, Vorstellung der neuen Mitglieder) auch ausführlichen Platz für Gespräche und Team-Arbeit.

Austausch

Im Jahr 2004 hatten BIZEPS, HOSI-Wien und ZARA den „Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern“ gegründet, dem nun schon 19 Mitgliedsorganisation aus vielen inhaltlich unterschiedlichen Bereichen aus ganz Österreich angehören.

Die Klausur bot die Möglichkeit persönliche Kontakte zu knüpfen und von anderen zu lernen, wie sie in der alltäglichen Anti-Diskriminierungsarbeit Erfolge erzielen.

Jahresrückblick

Im Rahmen des Jahresrückblicks berichtete Mag. Volker Frey (Generalsekretär des Klagsverbandes), dass derzeit mehr Klagen geführt werden, als je zuvor. Als an den Klagsverband herangetragenen Themen stellten sich schwerpunktmäßig Einlassverweigerungen in Lokale heraus.

Sehr großes Echo gab es auf den im März 2010 abgehaltenen Praxisworkshop „Antidiskriminierung und Konsumentenschutz“, hielt der Generalsekretär im Rückblick fest.

Klagen im Detail

Um einen Einblick in die Verfahren zu geben, informierte Mag. Andrea Ludwig (Leiterin Rechtsdurchsetzung), ausführlich über die laufende Klagstätigkeit und legte dar, wo die Besonderheiten der einzelnen Klagen lagen.

Es konnte beispielsweise das erste Urteil in Österreich, das eine Einlassverweigerung wegen eines „fremden Erscheinungsbildes“ als Diskriminierung einstuft, erreicht werden. Der Klagsverband leitete auch die erste Klage wegen Diskriminierung durch Assoziierung ein.

Detailliert und vom Beginn der Beratungstätigkeit einer Mitgliedsorganisation des Klagsverbandes bis zum Gerichtsurteil wurden drei Verfahren besprochen. Neben einer Einlassverweigerung waren dies ein Verfahren gegen den ORF wegen mangelnder Untertitelung von Online-Videos sowie eine Beförderungsverweigerung durch die Wiener Linien.

Im Anschluss zeigten Andrea Ludwig und Volker Frey auf, wie die Klagsunterstützung abläuft und welche Punkte so ein Verfahren durchläuft (Beratung durch eine Mitgliedsorganisation, rechtliche Prüfung, Abklärung der Kostenübernahme, Entscheidung des Klagsausschusses, Einleitung der Klage, Führung der Klage, Dokumentation nach dem abgeschlossenen Verfahren).

World Café

Am Nachmittag wurden Workshops nach der Methode „World Café“ zu den Themen „Das Potenzial von Schlichtungen“, „Dialog mit der Zivilgesellschaft“ und „Gesetzesbegutachtung“ abgehalten. Das Interesse daran war sehr groß und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Klausur war es dadurch möglich, innerhalb kurzer Zeit einen Informations- und Ideenaustausch durchzuführen.

Die nächste Klausur des Klagsverbandes wird höchstwahrscheinlich im Juni 2011 in Linz stattfinden.

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