Die Bundesversammlung des Deutschen Gehörlosen-Bundes hat in München eine Resolution für barrierefreies Fernsehen einstimmig verabschiedet.
Vor dem Hintergrund, dass die gehörlosen und hochgradig schwerhörigen Menschen seit Januar 2013 Rundfunkbeiträge zahlen müssen, ist es nach Ansicht des Verbandes ein unhaltbarer Zustand, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen immer noch nicht barrierefrei ist.
„Viele Sendungen werden nicht untertitelt. Die Untertitelungen weisen häufig viele Lücken und Fehler auf. Nach Sendungen in Gebärdensprache müssen gehörlose Menschen lange suchen“, heißt es in der Resolution.
Der Deutsche Gehörlosen-Bund fordert von den Programmverantwortlichen und den zuständigen Landesparlamenten sowie dem Rundfunkrat, dass bis Ende 2015 100 Prozent aller Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen untertitelt und mindestens 5 Prozent aller Sendungen in Deutscher Gebärdensprache (von professionellen Muttersprachlern gebärdet) gezeigt werden müssen. Zudem fordert der Deutsche Gehörlosen-Bund, dass Menschen mit Behinderung in den Rundfunkräten vertreten sein müssen.
Die Gehörlosenverbände entwickeln Qualitätsvorgaben für die Untertitel und Gebärdensprache, welche dann als Standards für die Medien gelten und von den Programmverantwortlichen eingehalten werden müssen. Die Gehörlosenverbände des Deutschen Gehörlosen-Bundes werden sich bei ihren Landesparlamente für diese Forderung einsetzen, heißt es in einer Presseinformation des Deutschen Gehörlosen-Bundes.