Revolution in der Steiermark?

Nicht alle behinderten Menschen sind (von Gesetzes wegen) wirklich behindert!

Tafel mit dem Aufdruck Steiermark
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Wie aus einem ORF-Bericht zu entnehmen ist, stellt das Land momentan Überlegungen an, die Förderungen von Hilfsmitteln für behinderte Menschen zu kürzen. An und für sich keine wirklich neuen Überlegungen, jedoch wirklich neu ist, dass man gewisse Behinderungen nicht mehr als solche interpretiert und somit auch kein Anspruch auf Förderung besteht.

So beabsichtigt man beispielsweise Epilepsie oder Muskeldystrophie nicht mehr als Behinderung/chronische Erkrankung anzusehen und somit auch die Förderungswürdigkeit infrage zu stellen.

Zwei mögliche Schlüsse

Dieses Vorgehen lässt nur zwei mögliche Schlüsse zu:

  1. Man verfügt im Land Steiermark über Informationen, wonach es eine medizinische Revolution gegeben hat, die es erlaubt, derartige Beeinträchtigungen nicht mehr als förderungswürdig anzusehen.
  2. Man vergisst (wieder einmal), dass Unterstützungsmaßnahmen, die durch Beeinträchtigungen notwendig sind, 2008 gleiche Finanzierung erfordern wie 2009 und somit ständige Sparversuche mehr als an der Realität vorbeigehen.

Einige Vorschläge

Bevor derartige Gedanken umgesetzt werden, hier einige Vorschläge zur möglichen Lösung:

  1. Vielleicht hat die SPÖ, deren Regierungsmitglied ja der SOZIAL-Landesrat ist, die Möglichkeit, durch eine Stiftung eine Querfinanzierung zu finden.
  2. Man(n) versteht endlich, dass es nicht gehen kann, das Leben von Menschen mit Behinderung durch derartige Aktionen zum wiederholten Male zu gefährden.

Bleibt nur zu hoffen, dass der zuständige Landesrat dieses Mal die Verantwortung für dieses Gedankengut übernimmt und sich nicht wieder einmal darauf rausredet, dass dieser Vorschlag ein Beamtenvorschlag (Copyright Dr. Kurt Flecker, Oktober 2007) sei und alles nicht so kommen wird, wie es aussieht, denn dieser Scherz funktioniert ein zweites Mal sicher nicht.

Entscheidungsträger die Bedeutung von Hilfsmitteln nicht geläufig?

Letzten Endes bin ich jedoch ein positiv denkender Mensch, dem bewusst ist, dass dem Entscheidungsträger schlicht und ergreifend die Bedeutung von Hilfsmitteln nicht geläufig ist, er Wikipedia nicht kennt, weshalb ich ihm nachstehend durch die Definition aus Wikipedia ein (Gedanken)Hilfsmittel gebe: „In Österreich sind Hilfsmittel ‚Ersatz für fehlende oder unzulängliche Körperfunktionen, um eine Beeinträchtigung zu mildern oder zu beseitigen.‘ Sie stellen eine Untergruppe der Heilbehelfe (Gegenstände, die ‚zur Heilung oder zur Linderung eines Krankheitszustandes beitragen‘) dar. Zu den Hilfsmitteln zählen etwa Brillen und Kontaktlinsen, orthopädische Schuhe und Schuheinlagen, Mieder, Hörgeräte, Bruchbänder, Inhalationsgeräte, Körperersatzstücke (Prothesen), Rollstühle (Krankenfahrstühle), motorisierte Bewegungsschienen.“

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