Niederflurstraßenbahn ULF vor dem Wiener Rathaus

Rieder: Neue ULF-Serie mit Klimaanlage kommt

Erstes Fahrzeug an Wiener Linien übergeben - 150 Fahrzeuge im Wert von rund 357 Mio. Euro bestellt

Im Beisein von Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder rollte am Donnerstag das erste Fahrzeug der neuen ULF-Generation aus der Produktionshalle von Siemens Transportations Systems in Wien.

Die markanteste Neuerung ist die Klimaanlage, mit der alle Fahrzeuge der neuen ULF-Serie ausgestattet sind. Die neuen ULFs sind aber auch wesentlich leichter als die bisherigen Modelle. Möglich wird das durch die Vereinfachung des Antriebs sowie durch die Umstellung von Wasser- auf Luftkühlung. Anschaffung, Wartung und Instandhaltung werden damit billiger. Mit einem Wort: Die neue ULF-Generation kann mehr und kostet weniger pro Fahrzeug im Vergleich zum Vorgängermodell auf heutiger Preisbasis.

Insgesamt wurden 150 Fahrzeuge der neuen ULF-Serie im Wert von rund 357 Millionen Euro bestellt. Bei Siemens und den Zulieferfirmen sichert der ULF-Auftrag über die Laufzeit bis zum Jahr 2014 pro Jahr rund 250 Arbeitsplätze. 80 davon direkt im Siemenswerk. Ab sofort werden die neuen ULFs Zug um Zug ausgeliefert – im Jahr 2007 noch weitere 19 Stück. Der Rest folgt in jährlichen Produktionsraten von 15 bis 20 Stück. Bis Ende 2014 werden insgesamt 300 ULFs in Wien unterwegs sein, 150 der ersten Serie und 150 der neuen Generation.

Erfolgreiches ULF-Grundkonzept auch bei neuer Serie beibehalten

Auch die neue ULF-Serie basiert auf dem in den 90er Jahren entwickelten erfolgreichen Grundkonzept: Die niedrige Einstiegshöhe von 19 Zentimeter, die maximalen Türbreiten, die hohe Reisegeschwindigkeit, die moderne Antriebstechnik und das Porsche-Design. Kein anderes Niederflurfahrzeug weltweit kann mit einer niedrigeren Einstiegshöhe aufwarten, denn der ULF setzt auf ein besonderes Konstruktionsprinzip, bei dem herkömmliche Achsen nicht mehr not-wendig sind. Vertikal eingebaute Elektromotoren treiben jedes Rad einzeln an und befinden sich nicht unter der Bodenplatte, sondern sind hinter den Seitenverkleidungen eingebaut.

Die Vorteile: Dank der breiten Türen und der niedrigen Einstiegshöhe klappt das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste in der Haltestelle um 40 Prozent schneller. Die bewährte ULF-Antriebstechnik hat aber auch noch weitere Vorteile: Die Fahrzeuge sind leiser unterwegs und die beim Bremsvorgang entstehende Energie wird in das Oberleitungsnetz zurückgespeist und steht damit für das nächste Fahrzeug zur Verfügung.

Entwickelt wurde der ULF Anfang der 90er Jahre. 1995 und 1996 wurden die ersten zwei Prototypen im Probebetrieb eingesetzt. Seit Herbst 1997 ist der ULF als Serienfahrzeug unterwegs. Mittlerweile sind insgesamt 150 ULFs der ersten Generation auf 15 Straßenbahnlinien im Einsatz.

Mit den 150 Fahrzeugen der neuen Serie können die Wiener Linien ihre Niederfluroffensive konsequent fortsetzen. Bis etwa Mitte 2008 wird dann ein flächendeckender Einsatz des ULF im Wiener Straßenbahnnetz möglich sein. Bis Ende 2014 werden zwei Drittel aller Straßenbahngarnituren in Wien ULFs sein.

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