Zwei Kinder und Rupert Roniger

Roniger: „Wir streben an die Chancen in den Mittelpunkt zu stellen“

Hohe Wellen hat in Fachkreisen die Kampagne "Spenden Sie Augenlicht" der Christoffel-Blindenmission (CBF) in Deutschland geschlagen.

Obwohl die Kampagne „Spenden Sie Augenlicht“ der Christoffel-Blindenmission in Deutschland monatelang lief, gab die Organisation nun dem öffentlichem Druck nach und stoppte die Aktivitäten.

Wir führten mit Rupert Roniger, Geschäftsführer der österreichischen Organisation „Licht-für-die-Welt“, folgendes Interview zum Thema „Spenden sammeln“:

BIZEPS-INFO: Welche ethischen Grundwerte sind für Licht-für-die-Welt beim Spenden sammeln wichtig? Wie wollen Sie sich in der Öffentlichkeit positionieren?

Rupert Roniger (Licht-für-die-Welt): Unser Ziel ist es, im Rahmen unseres öffentlichen Auftretens ein positives Bild von Menschen in Entwicklungsländern und Menschen mit Behinderung zu vermitteln. Auch wenn die Situation von behinderten Menschen in Entwicklungsländern oft katastrophal ist und dem Großteil der Betroffenen grundlegende Menschenrechte vorenthalten werden und ihre Würde durch die Lebensumstände oft gravierend verletzt wird, streben wir an, die Chancen und positiven Veränderungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt unserer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu stellen.

BIZEPS-INFO: Was bedeutet dies konkret?

Rupert Roniger: Jedenfalls wollen wir vermeiden, die Gefühle und die Würde von Menschen mit Behinderung zu verletzen.

BIZEPS-INFO: In Deutschland gab es vor kurzem massive Kritik an einem Plakat der CBM. Hätten Sie so ein Plakat in Österreich eingesetzt?

Rupert Roniger: Nein. Wir hätten Sorge, dass Menschen in Afrika bzw. Menschen mit Behinderung durch die Analogie mit einer Spendendose verletzt werden könnten.

BIZEPS-INFO: Wie versucht Licht-für-die-Welt behinderte Menschen in die tägliche Arbeit zu integrieren?

Rupert Roniger: Es ist Teil unserer Vision und unseres Leitbildes, behinderte Menschen zunehmend in möglichst alle Ebenen unserer Organisation (ehrenamtlich wie hauptamtlich) zu integrieren. In unseren Projekten in Entwicklungsländern, wie auch in unserem Büro in Wien und Brüssel zählen wir auf das Engagement von MitarbeiterInnen mit Behinderung. Es bleibt aber noch viel zu tun – so sind wir zur Zeit auf der Suche nach einem neuen, barrierefreien Büro in Wien.

BIZEPS-INFO: Vielen Dank für das Interview.

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