Rückblick auf die europäische Konferenz für Schriftdolmetscherinnen und Schriftdolmetscher

Die European Conference of Speech-to-Text-Reporters kurz ECOS wurde von 17. bis 19. August 2018 in Stockholm abgehalten. Welche Themen wurden besprochen?

Flagge Schweden
Florian Prischl

Im August 2018 trafen sich Schriftdolmetscherinnen und Schriftdolmetscher aus verschiedenen europäischen Ländern, um unterschiedliche Fragen rund um ihr Berufsfeld zu erörtern. Gudrun Amtmann, zertifizierte Schriftdolmetscherin aus Österreich, gibt einen Einblick in die ECOS 2018.

Im Austausch zwischen den Ländern wurden unterschiedliche Fragen besprochen. Diese lauteten zum Beispiel:

  • In welchen Ländern gibt es Rezertifizierungen?
  • Was muss man in den jeweiligen Ländern nachweisen um den Titel zertifizierte Schriftdolmetscherin oder zertifizierter Schriftdolmetscher beibehalten zu dürfen?
  • Wie viele Zeichen pro Minute, müssen in den jeweiligen Ländern für die Zertifizierung erreicht werden?

In den Vorträgen beschäftige man sich mit der aktuellen Forschung und den Zukunftsvisionen das Berufsbild betreffend.

Gruppenbild Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ECOS Stockholm 2018
ECOS Stockholm 2018

Von grundsätzlichen Fragen bis zu technischen Entwicklungen

Was sind die korrekten Berufsbezeichnungen in den einzelnen Ländern oder wann ist ein Text gut zu lesen?

Diese und andere Fragen wurden diskutiert. Verschiedene Projekte aus dem Bereich der automatischen Textverarbeitung wurden vorgestellt, so gibt es in vielen Ländern Spracherkennung.

Es gab einen Ländervergleich der Methode des Online-Schriftdolmetschens sowie einen Blick auf die Anfänge und die Entwicklungen des Schriftdolmetschens in den einzelnen Ländern. Wird der Mensch bald vollständig durch Computer und Roboter ersetzt werden? Diese Frage stellte man sich in einem Vortrag über künstliche Intelligenz.

Nach diesen verschiedenen Beiträgen aus unterschiedlichen Ländern, blickt Gudrun Amtmann schon auf die nächste Konferenz: Mein Wunsch und meine Zukunftsvision ist, die ECOS eines Tages in Österreich zu organisieren.

In manchen Bereichen, so hat sich gezeigt, haben wir sogar eine Vorreiterrolle. Das Interesse, mehr über die in Österreich verpflichtende Rezertifizierung alle eineinhalb Jahre zu erfahren, war groß. Denn auch andere Länder haben erkannt, dass ein regelmäßiger Nachweis der Qualität von enormer Wichtigkeit ist. 

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2 Kommentare

  • In Tirol findet zur Zeit eine Schriftdolmetscher*innen-Ausbildung beim BFI in Kooperation mit v-OHR-laut statt.
    Die erste in Österreich mit Spracherkennungssoftware und einigen anderen Novitäten. Auch wird es zum Erstenmal die Möglichkeit einer staatlichen Zertifizierung geben. Das gibt es unseres Wissens nach noch nirgends in Europa.
    Die Anforderung an diesen Beruf sind hoch, es ist eine sehr anspruchsvolle, vielfältige und interesante Tätigkeit, die oft unterschätzt wird.
    Leider ist es ein freies Gewerbe, jedoch werden Leistungen von seitens des Landes und dem SMS nur von ausgebildeten Schriftdolmetscher*innen übernommen.
    Ab Dezember2018 gibt es 8 gut ausgebildete Damen mehr in Österreich! Der Bedarf in Westösterreich ist gegeben und bisher leider nicht abgedeckt worden. Ein weiterer Lehrgang ist in Vorbereitung!
    Bernold Dörrer vom Verein v-OHR-laut in Tirol.

    • Hallo Hr. Dörrer,
      zu Ihrem Kommentar möchte ich wie folgt ergänzen: In Österreich gibt es die Disziplin des Schriftdolmetschens sowie die angesprochene Zertifizierung schon seit mehreren Jahren. Sie wurde durch den ÖSB mittels EU-Projekt nach Österreich gebracht und inzwischen fanden mehrere Lehrgänge für traditionelles Schriftdolmetschen am bfi Wien statt. Einige Absolventinnen dieser Lehrgänge (= ÖSB-zertifizierte trans.SCRIPT Schriftdolmetscherinnen) haben bereits im Mai 2018 zusätzlich einen Lehrgang für Schriftdolmetschen mit Spracherkennungssoftware absolviert und bieten auch dies an. Weiters sind einige meiner Kolleginnen und ich auch in der Lage, unsere KlientInnen mit einem „mobilen Schriftdolmetsch-Equipment“ zu jedem gewünschten Einsatzort zu begleiten. Den Einsatzmöglichkeiten sind somit (fast) keine Grenzen gesetzt.
      Ich stimme aber mit Ihnen überein: die Anforderungen sind sehr hoch und es muss unser aller vorrangiges Ziel sein, eine qualitativ hohe Leistung für unsere KundInnen zu erbringen.

      Mag. Elisabeth Wykydal, ÖSB-zertifizierte trans.SCRIPT Schriftdolmetscherin, Sprachzentrum Wykydal