Rückblick: Ein Gehsteig wurde abgeschrägt

Behinderte Menschen werden im Alltag häufig mit Barrieren konfrontiert. Die Stadt Wien startete im Sommer daher ein Neues Online-Service zur Meldung von Barrieren an die Stadt Wien.

abgeschrägter Gehsteig
BIZEPS

Unter der Internetadresse www.barrierefreiestadt.wien.at können Barrieren in Wien gemeldet werden. „Begegnen Sie in der Stadt baulichen Barrieren wie etwa Stufen, die nicht mit einer Rampe abgeschrägt sind, oder fehlenden Blindenleitsystemen, können Sie diese Barrieren der Stadtverwaltung melden“, werden die Besucherinnen und Besucher der Webseite wien.at zur Mitarbeit aufgefordert.

„Die eingelangten Anliegen werden an den Koordinator für ein barrierefreies, behinderten- und generationsgerechtes Planen, Bauen und Wohnen, DI Robert Labi, sowie an die Magistratsabteilung 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau, DI Vera Layr, übermittelt“, schrieb die Rathauskorrespondenz am 6. Juli 2006.

Der Gehsteig

Am 6. Oktober 2006 testete ich dieses Angebot und meldete folgende Barriere: Eine Gehsteigabschrägung (Kaiserstraße/Ecke Stollgasse im siebenten Wiener Gemeindebezirk), die ich öfter benutze, war derart schlecht abgesenkt, dass die Resthöhe deutlich über den 3 cm gemäß ÖNORM lag. Über diesen Gehsteig habe ich mich schon seit Jahren geärgert.

Eine Woche später erhielt ich das erste Mail von DI Vera Layr, in dem mir mitgeteilt wurde, dass die Überprüfung „der von Ihnen genannten Örtlichkeit durch den zuständigen Werkmeister ergeben hat, dass alle Gehsteige zumindest auf einer Breite von 1,5 m auf 3 cm über Fahrbahnniveau abgesenkt wurden“. Doch tauchten bei DI Layr Zweifel auf, ob wir „vielleicht nicht von denselben Gehsteigen sprechen“.

Exakte Meldung notwendig

Genau so war es auch. Meine Barrieren-Meldung war nicht exakt genug und so lieferte ich ein Foto der Gehsteigkante sowie die von mir vermessene Gehsteighöhe von 4,5 bis 5,5 cm per e-Mail nach.

Anfang November erhielt ich folgende Antwort von DI Layr: „Nach Rücksprache mit der zuständigen Baugruppe der MA 28 kann ich Ihnen mitteilen, dass der Randstein an der Kreuzung Kaiserstraße / Stollgasse bis auf 3 cm über Fahrbahnniveau abgearbeitet wird. Wir hoffen, dass wir damit Ihnen und anderen Rollstuhlfahrer/innen sowie älteren Personen das Überqueren der Fahrbahn erleichtern können.“

Rückmeldung wichtig

Meine Nachfrage, ob ich über die Erledigung informiert werden würde, blieb zuerst unbeantwortet. „Der Gehsteig wurde vorgestern abgearbeitet“, teilte mir DI Layr am 16. November 2006 die erfolgreiche Barrierenbeseitigung mit.

Gleich am nächsten Tag besichtigte ich den abgeschrägten Gehsteig, der nun keine Barriere mehr darstellt. Mein Anliegen ist somit erfolgreich gewesen.

Bericht wird interessant

Allerdings, und das sollte hier auch erwähnt werden, ist die Beseitigung doch ziemlich personalintensiv und es stellt sich die Frage, ob eine flächendeckende Beseitigung nicht auch anders erreicht werden kann.

Interessant wird auch sein, wie der Bericht über das heurige Jahr aussehen wird. Wie viele Barrieren wurden beim Online-Service gemeldet? Wie viele Barrieren konnten beseitigt werden? Und die vielleicht spannendste Frage: Warum blieben manche Barrieren bestehen?

Wir werden Sie über einen Bericht der Stadt Wien natürlich umfassend informieren; falls er vorgelegt wird.

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