Salzburg: Antrag auf Persönliche Assistenz seit 1. Juli 2020 wieder möglich

Das 2017 gestartete Pilotprojekt zur Persönlichen Assistenz in Salzburg ist in den Regelbetrieb übergegangen. Nun sind wieder Neuanträge auf die Leistung möglich.

Tafel mit dem Aufdruck Salzburg
BilderBox.com

Am Anfang nahmen 17 Menschen mit Behinderungen im Rahmen des Pilotprojekts Persönliche Assistenz in Anspruch. Derzeit sind es 28. Ab Juli 2020 sollen insgesamt 38 die Möglichkeit dazu erhalten.

Im Jänner 2018 hatte Soziallandesrat Heinrich Schellhorn angekündigt, dass das Projekt in den Regelbetrieb übergehen soll.

Am 1. Juli 2020 wurde unter dem Titel „Persönliche Assistenz bedeutet mehr Freiheit“ die Ausweitung des Projektes in der Salzburger Landeskorrespondenz bekannt gegeben.

Antragstellung

Anträge für die Persönliche Assistenz sind von 1. Juli bis 31. August 2020 bei der Koordinationsstelle Persönliche Assistenz in der Sozialabteilung möglich.“ teilt das Land Salzburg mit.

Positives Detail

Positiv ist zu erwähnen, dass die Leistung in Salzburg auch grundsätzlich Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Behinderungen offen steht.

Voraussetzung ist, dass sie der Hauptzielgruppe der Förderung angehören, das heißt, unter anderem auch:

  • eine „schwere körperliche Beeinträchtigung“ haben
  • der Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren angehören
  • einen eigenen Haushalt führen oder im eigenen Familienverband leben
  • und ein Mindestmaß an Personal-, Organisations- und Anleitungskompetenz haben.

Leider ist auch die Salzburger Leistung nicht mit einem Rechtsanspruch versehen, aber einkommens- und vermögensunabhängig.

Mögliche Organisationsformen

Assistenznehmerinnen und Assistenznehmer können ihre Assistenz über einen Anbieter von Persönlicher Assistenz (in Salzburg sind das Caritas Salzburg und die Lebenshilfe GmbH) oder als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber organisieren. Die Persönlichen Assistentinnen und Assistenten werden angestellt.

Beratung

Peer-Beratung für diesen Bereich bietet der Verein knack:punkt -Selbstbestimmt Leben Salzburg.

Weiterer Ausbau dringend notwendig

Es ist begrüßenswert, dass nun weitere zehn Menschen mit Behinderungen diese wichtige Leistung bekommen. Für jede Einzelne und jeden Einzelnen bedeutet das sicher einen großen Gewinn an Selbstbestimmung.

Im Bundesländervergleich sind es aber sehr wenige Assistenznehmerinnen und Assistenznehmer, die dieses Angebot derzeit nutzen können.

Für diejenigen, die jetzt noch nicht zum Zug kommen, bleibt zu hoffen, dass das Angebot weiter zügig ausgebaut wird!

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Ein Kommentar

  • Seit 2017 also, dürfen 28 Menschen mit Behinderungen ein Selbstbestimmtes Leben durch persönliche Assistenz in Salzburg führen. Trotz intensiver Recherche ist es mir nicht ersichtlich, wie viele Menschen mit Behinderungen in Salzburg leben. Dass 28 Plätze viel zu wenig sind, erübrigt sich zu diskutieren. Jetzt werden weitere zehn Plätze zur Verfügung gestellt. Großartig? Diese zusätzlichen Plätze können nur mit einer Bewerbungsfrist vergeben werden. Eine Bewerbungsfrist für Menschen mit Behinderungen, die vielleicht gerade auf Rehabilitation sind oder einen Spitalsaufenthalt haben? Wenn man die Frist verpasst, hat man Pech gehabt. Außerdem, wer entscheidet an wen die zehn Plätze vergeben werden? Kann doch davon ausgegangen werden, dass es weit mehr Anträge geben wird! Ein Orden der Menschlichkeit und des fortschrittlichen Salzburger Gesundheitssystems ist das nicht!