Am 14. Mai 2014 wurde das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten in Salzburg zerstört und ist seither verhüllt.
Diese Tat von derzeit Unbekannten zählt zu einer Reihe von „Beschädigungen von Denkmälern zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus“ in Salzburg; der Verfassungsschutz ermittelt.
„Besonders weh tut mir, dass hier symbolisch nochmal auf eine besonders verletzliche Opfergruppe des NS-Terrors hingehauen wurde. Nämlich auf hunderte Patienten der damaligen Salzburger Nervenheilanstalt, die von NS-Schergen mitleidlos getötet wurden“, wird Bürgermeister Heinz Schaden in den Medien zitiert.
„Nazischmierereien, zuletzt auch im KZ-Mauthausen, gehören beinahe zur Tagesordnung. Das muss ein Ende haben“, zeigt sich Ingeborg Haller, Gemeinderätin der Bürgerliste, entsetzt.
„Es ist schockierend, was in Salzburg passiert“, meint Bernhard Jenny, Blogger aus Salzburg. In einem anderen Blog ist zu lesen: „Das Denkmal soll so rasch wie möglich wieder aufgebaut werden.“
Laut Salzburger Nachrichten wurde von einem Sprecher der Stadt angekündigt: „Wahrscheinlich wird die Reparatur in den nächsten Wochen erfolgen“.
Informationen zum Euthanasie-Mahnmal
Aus Anlass des geplanten „Bedenkjahres“ 1988 hatte der Salzburger „Arbeitskreis Psychiatrie“ auf die in Vergessenheit geratene Vernichtung von etwa 500 Patienten der damaligen „Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke“ hingewiesen. Sie waren im Jahre 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ nach Schloss Hartheim bei Linz gebracht und dort getötet worden. Der „Arbeitskreis Psychiatrie“ appellierte im Juni 1987 an die PolitikerInnen von Stadt und Land, ein Mahnmal für die Opfer zu errichten. Nach langwieriger Standortsuche entschied der Kulturausschuss der Stadt Salzburg im Dezember 1990, das Mahnmal im Kurpark beim Schloss Mirabell zu errichten. Dieser Standort erfüllt das für Mahnmale nicht unwichtige Kriterium eines frequentierten Platzes, erläutert die Stadt Salzburg auf ihrer Homepage.