Im Mai 2014 zerstörten Unbekannte das "Euthanasie"-Mahnmal im Kurgarten in Salzburg.
Es erinnert an jene Patientinnen und Patienten der damaligen „Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke“ die im Jahr 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ nach Schloss Hartheim bei Linz gebracht und dort getötet wurden.
Der Schock über diese und ähnliche Beschädigungen von Denkmälern zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Salzburg war groß – BIZEPS berichtete ausführlich.
„Es ist tragisch, was hier passiert ist. Es ist schlimm, wie hier mit den Symbolen des Gedenkens umgegangen wurde“, hielt Bernhard Jenny (Blogger aus Salzburg) schon bei der Kundgebung am Tag nach der Zerstörung fest.
Täter haben Ziel nicht erreicht
„Ihr Ziel, das Denkmal nachhaltig zu beschädigen, haben die aller Wahrscheinlichkeit nach rechtsradikalen Täter jedenfalls nicht erreicht. Im Gegenteil: Das Mahnmal ist seither in der Öffentlichkeit präsenter als in den Jahren seit der Einweihung 1991. Und es wurde von der Stadt Salzburg nicht nur einfach repariert, sondern gemeinsam mit dem Künstler Otto Saxinger auch ergänzt und neu gestaltet“, schreibt der Standard.
Am 26. November 2014 wurde das Denkmal im Rahmen eines Festaktes wiederenthüllt. (Siehe auch Video)
Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden hält im Video fest: „Ich glaube, es ist wichtig, dass die Stadt Salzburg nach der Zerstörung des ?Euthanasie?-Mahnmals einen offiziellen Akt setzt, um zu sagen: Wir halten dagegen. Gegen Formen der Wiederbetätigung, des Rechtsextremismus.“
Lokale Erinnerungskultur
In seiner Gedenkrede im Marmorsaal erinnerte Florian Schwanninger vom „Lehr- und Gedenkort Schloss Hartheim“ an die unfassbaren Gräueltaten der Nationalsozialisten, informiert der Pressedienst der Stadt Salzburg und führt aus: Mitte April 1941 seien im Rahmen der Aktion „T 4“ 180 behinderte und psychisch kranke Menschen aus der Salzburger Landesnervenklinik zur Tötung nach Hartheim gebracht worden.
„Es ist wichtig, dass diese Menschen nicht länger anonym bleiben. In Salzburg geben Sie ihnen mit dem Mahnmal einen Platz in der lokalen Erinnerungskultur“, sagte Schwanninger (der auch Autor eines Artikels in der BIZEPS-Broschüre „wertes unwertes Leben“ ist.)