Scharfer Protest gegen geplante Aufnahme von Down-Syndrom-Diagnostik in den Mutter-Kind-Pass

Neue staatlich gelenkte Behinderten-Feindlichkeit?

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Die Diskussion um das Lebensrecht von Menschen mit Behinderungen ist in eine neue, verschärfte Phase getreten: Anlässlich einer heute angesetzten Pressekonferenz forderte die ÖGUM (Österreichische Gesellschaft für Ultraschallmedizin) die Aufnahme des sogenannten „First Trimester Screening“, mit Hilfe dessen Down Syndrom schon frühzeitig diagnostiziert werden kann, in den Mutter-Kind-Pass. Damit würde die Rasterfahnung nach behindertem Leben schon im vorgeburtlichen Stadium zum Staatsziel.

Wie schon so oft wird hier Behinderung mit Krankheit gleichgesetzt und so getan, als würde es sich bei pränataler Diagnostik um eine festzustellende Schädigung des Embryos handeln, die, einmal diagnostiziert, auch „heilbar“ ist. Die im allgemeinen von BehindertenvertreterInnen festgestellte mangelhafte Beratung und Aufklärung rund um die Methoden der pränatalen Diagnostik sowie ein allzu defizitorientiertes Menschenbild machen es möglich, dass Frauen sich häufig zur Abtreibung entschließen, wenn die Diagnose „Behinderung“ lautet.

Pränatale Diagnostik fordert zur Bewertung menschlichen Lebens heraus. Menschenwürde und Menschenrechte dürfen niemandem abgesprochen werden, sie sind unantastbar und unteilbar!

„Was die medizinische Seite anlangt, so wird hier völlig unter den Tisch gekehrt, dass dies sogenannte Nackenfaltenmessung eine Risikoeinschätzung ist, die zur völligen Diagnose-Abklärung noch eine Fruchtwasserpunktion nach sich ziehen muss,“ so Dr. Klaus Voget, Präsident der ÖAR, „die ÖAR fordert in jedem Fall den Sozialminister und den Bundeskanzler auf, den gewollten staatlich sanktionierten Methoden nach einer Rasterfahnung behinderten Lebens eine entschiedene Absage zu erteilen!“

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