Schernberg: Grüne für kleine Wohneinheiten statt überholter Großheime

Das von der Vorgängerregierung beschlossene Projekt, welches vorsieht, Wohnheime für Menschen mit Behinderung in Schernberg (Schwarzach) zu sanieren und auszubauen, widerspräche der UN Konvention.

Kimbie Humer-Vogl
GRÜNE

„Mit der Realisierung des geplanten Großbauvorhabens im St. Vinzenz Heim in Schernberg würden wir Strukturen zementieren, die nicht zu einer besseren Inklusion beziehungsweise Integration von Menschen mit Behinderung beitragen“, betont die Grüne Sozialsprecherin LAbg. Kimbie Humer-Vogl.

Kleine Wohneinheiten für eine bessere Teilhabe

Das von der Vorgängerregierung beschlossene Projekt, welches vorsieht, Wohnheime für Menschen mit Behinderung in Schernberg (Schwarzach) zu sanieren und auszubauen, widerspräche der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Diese gibt als Ziel vor, die Zahl der in Heimen betreuten Betroffenen zu senken und stattdessen deren Integration in die Gesellschaft durch kleinere Wohneinheiten voranzutreiben.

„Die Unterbringung von Menschen mit Behinderung in großen Heimen wie in Schernberg ist ein Konzept aus dem vergangenen Jahrhundert. Heute wissen wir, dass gerade kleine, betreute Wohneinheiten eine maßgebliche Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung sind“, sagt LAbg. Kimbie Humer-Vogl.

In diesen kleinstrukturierten Einheiten kommt es zu einem viel intensiveren Austausch mit der nicht-behinderten Umwelt, wovon beide Seiten gleichermaßen profitieren können. Außerdem stellen sie einen ersten Schritt in ein später selbstbestimmtes Wohnen und Leben dar.

Kein Geld für parallele Strukturen

19 Millionen Euro in ein Projekt zu stecken, das überholte Strukturen auf Jahrzehnte einbetoniert, ist aus der Sicht der Grünen Landtagsabgeordneten nicht vertretbar. Gerade angesichts der aktuellen Budgetlage könne es sich das Land nicht leisten, parallele Strukturen zu finanzieren.

„Wenn das geplante Großprojekt umgesetzt wird, haben wir kein Geld mehr für die dringend notwendigen kleineren Wohneinheiten. Wir brauchen aber jeden Euro für den Ausbau moderner integrativer Projekte“, unterstreicht Humer-Vogl.

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