Schernberg: Neues Konzept und gemeinsamer Fahrplan

Schellhorn: Wir sind auf einem guten Weg. Entscheidung bis 20. Februar.

St. Vinzens Heim im Schloss Schernberg
Anton-kurt

Kleiner, gemeindenäher, selbstbestimmter, integrativer und inklusionsfördernder ist das neue Konzept der Betreibergesellschaft und der Kongregation der Barmherzigen Schwestern als Eigentümer der Behinderteneinrichtung Schernberg in der Pongauer Gemeinde Schwarzach.

Gestern Donnerstag, 5. Dezember legten Vertreter der St. Vinzenz-Betreibergesellschaft in einem Gespräch mit Sozial-Landesrat Heinrich Schellhorn das modifizierte Sanierungskonzept für Schernberg vor, das einen stärkeren Einstieg in dezentralere, kleinere Wohn- und bedarfsorientierte Angebotsstrukturen für Menschen mit Behinderung vorsieht.

Das neue Konzept legt den Fokus auf mehr Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeiten sowie ein Eingehen auf individuelle Bedürfnisse. Es wird mehr differenzierte Wohn- und Tagesbetreuungsangebote in mehreren Orten, sowie persönliche Assistenz in unterschiedlicher Intensität geben.

Die Bandbreite reicht von der Assistenz für Menschen, die alleine in Wohnungen leben können, über betreute Wohngemeinschaften bis hin zu Vorbereitungen auf selbständiges Wohnen. Damit öffnen sich in Schernberg neue Wohnangebote für beeinträchtigte Menschen und der Heimcharakter wird aufgehoben.

Fünf Standorte plus Wohnungen

Die geplante De-Institutionalisierung und räumlich-bauliche Auffächerung des Angebotes sieht in den Grundzügen so aus:

  • Bis 2018 sollen betreute Wohngemeinschaften an fünf Standorten in Schernberg (Gemeinde Schwarzach), in der Stadt Salzburg (Lexengasse), in St. Johann, im Ort Schwarzach und in Goldegg entstehen.
  • Zusätzliche Wohnungen werden für selbstständiges Wohnen mit der jeweils benötigten Assistenz angemietet.
  • Die Bauausführungen sollen so flexibel sein, dass eine vielfältige Nutzung je nach Bedarf möglich ist.

Der Standort in Schernberg wird gegenüber dem ursprünglichen Konzept deutlich verkleinert. Der Neubau ist planerisch so angelegt, dass eine Nachnutzung für andere Zwecke mit geringem Aufwand möglich sein wird. Ein Teil der bestehenden Anlage wird abgerissen. Das Schloss selbst wird nicht mehr für Wohnzwecke, sondern künftig als Tageszentrum und Ort der Begegnung genutzt werden.

Zur Unterstützung und Begleitung der in Schernberg betreuten Menschen und bei der Hilfe zur Entscheidungsfindung über ihre persönliche Zukunft wird der Prozess eines so genannten „Peer Counselings“ (Nutzer befragen Nutzer) gestartet. Damit werden Beratungseinrichtungen betraut, die sich bei ähnlichen De-Institutionalisie-rungs-Prozessen schon als hilfreich und professionell erwiesen haben.

Von Seiten der Kongregation und der Betreibergesellschaft wird betont, dass nach dem langen Planungsprozess seit 2004 auch aufgrund baurechtlicher Verpflichtungen und dringender Sanierungsnotwendigkeiten eine zügige Entscheidung vom Land für das neue Konzept dringend notwendig ist.

Im Dialog neue Wege gefunden

„Alle Beteiligten haben sich um eine Lösung bemüht. Es freut mich, dass wir einen Kompromiss gefunden und den Weg in die Zukunft gemeinsam mit dem Land Salzburg gehen werden“, informiert Jürgen Rettensteiner MAS, Geschäftsführer der St. Vinzenz-Betreibergesellschaft. Auch Landesrat Schellhorn äußerte sich positiv zum konstruktiven Dialog der vergangenen Monate und zeigt sich über den gemeinsamen Weg sehr zufrieden, der zu einem selbstbestimmteren Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen führen wird.

Landesrat Heinrich Schellhorn bedankte sich in einer ersten Stellungnahme für die Bereitschaft, neue Wege zu erarbeiten und äußerte sich grundsätzlich positiv zum vorliegenden Konzept: „Wir sind jetzt auf einem guten Weg. Der Teufel steckt natürlich manchmal im Detail. Es sind noch rechtliche und finanzielle Fragen zu klären, aber ich bin sehr zuversichtlich.“

Gemeinsamer Fahrplan

Für die weitere Vorgehensweise einigten sich alle Beteiligten auf folgenden Fahrplan:

interessierte PolitikerInnen, MedienvertreterInnen, Angehörige und BewohnerInnen noch gesondert eingeladen.

Diese Medieninformation ist mit den Beteiligten am gestrigen Gespräch koordiniert und ist eine gemeinsame Information.

  • St. Vinzenz Heim Betriebsgesellschaft m.b.H, Geschäftsführer Herr Jürgen Rettensteiner MAS,
  • Schwester Magdalena Pomwenger, Visitatorin der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul, als Eigentümerin.
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