Fühle mich als Angehörige diskriminiert

  • SchlichtungswerberIn: Erika Dendl
  • Unterstützt von: Martin Ladstätter
  • Schlichtungspartner: OAFA Ärzteflugambulanz GmbH
  • Zeitraum: 16. Juli 2007 bis 27. November 2007
  • Bundesland: Wien
  • Gesetzesgrundlage: BGStG
  • Einigung: Nein

Schlichtungsantrag

Ich wurde von meinem Sohn Andreas informiert, dass er auf Grund seiner Körperbehinderung massive Probleme mit der Ärzteflugambulanz hat, und dass ihm diese nur mehr einen Reiseversicherungsschutz eingeschränkt auf Europa gewähren will.

Ich rief am 25. Juni 2007 einen Mitarbeiter der Firma an und wollte mit ihm ein klärendes Gespräch führen, was leider nicht möglich war.

Man sagte mir, die Entscheidung, dass der Versicherungsschutz meines Sohnes von weltweit, auf den Gültigkeitsbereich Europa eingeschränkt wurde, sei auf die Empfehlung eines Ärztegremiums geschehen, und mein Sohn müsse das so akzeptieren. Daraufhin wollte ich die Namen der betreffenden Ärzte und deren Telefonnummern, um mich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Man sagte mir, man habe die Namen und Telefonnummern nicht bei der Hand, aber man wird mich zuverlässig zurückrufen. Statt des Rückrufs erhielt mein Sohn einen Tag später die schriftliche Mitteilung, dass in seinem Fall unter Punkt 1.1. Gesundheit in den Geschäftsgrundlagen überhaupt keine Versicherungsmöglichkeit besteht.

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass mein Sohn der seit 1994 ohne Unterbrechung bei der Ärzteflugambulanz versichert war, damals schon seine Körperbehinderung bekannt gab, nie Leistungen in Anspruch nahm, dessen Gesundheitszustand sich in keinster Weise veränderte, im Jahr 2007 auf einmal nicht mehr versichert werden kann.

Ich fühle mich als Mutter eines körperbehinderten Sohnes durch das Verhalten der Ärzteflugambulanz diskriminiert und erwarte mir von dieser, dass mein Sohn als gleichberechtigter Kunde behandelt wird und materiellen Schadenersatz bekommt. Für meine Person erwarte ich mir von den Mitarbeitern des Schlichtungspartners ein vorurteilsfreies, sachliches Gespräch, und dass mir die Möglichkeit geboten wird, mit den Ärzten zu sprechen, die ein Urteil über den Gesundheitszustand meines Sohnes gefällt haben. Des weiteren erwarte ich mir ein Entschuldigungsschreiben und immateriellen Schadenersatz.

Kündigungsschreiben sowie Bedingungen der OAFA
BIZEPS

Anmerkungen/Bewertung

Diese Schlichtung hängt zusammen mit der Schlichtung OAFA und einer weiteren OAFA Schlichtung.

Bewertung durch Erika Dendl

Mein Mann und ich haben uns an der Schlichtung beteiligt, weil das Verhalten der Ärzteflugambulanz unserem Sohn gegenüber mehr als diskriminierend war und noch immer ist, ebenso das Verhalten eines Mitarbeiters mir gegenüber. Ich erwarte mir von einem Mitarbeiter der Ärzteflugambulanz eine sachliche Auskunft auf meine Frage, welche Ärzte in dem Gremium den Ausschluss unseres Sohnes von der Reiseversicherung entschieden haben.

Mit der Schlichtung waren wir nicht zufrieden und zwar aus den selben Gründen wie mein Sohn. Das Bundessozialamt müsste als Schlichtungsstelle mehr Befugnisse haben. Es kann nicht sein, dass die Schlichtungsreferentin ein Gespräch mit einem Mediator anbietet, weil sie merkt wie stur und unsachlich die Gegenseite reagiert, und der Rechtsanwalt der Ärzteflugambulanz hat das Recht dieses Gespräch abzulehnen und im gleichen Atemzug die Schlichtung als gescheitert zu erklären.

Ich habe mich damals wirklich gefragt, für was bin ich jetzt hierher gekommen, wenn die Gegenseite alles ablehnen darf und meinem Sohn nur mehr der Weg der Klage bleibt und niemand fragt, kann er sich diese Klage überhaupt leisten.

Die Schlichtungsreferentin hat uns damals darauf aufmerksam gemacht, dass man sich eine Klage zweimal überlegen muss, denn man weiß nie wie das Gericht entscheidet, und man bleibt dann auf den Kosten, die mitunter sehr hoch sein können, sitzen. Hätte Herr Ladstätter damals nicht den Klagsverband kontaktiert, wäre alles im Sand verlaufen, und die Ärzteflugambulanz wäre in ihrem falschen Verhalten noch bestärkt worden.

Artikel auf BIZEPS-INFO:

Fühle mich als Angehörige diskriminiert

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich