Schluss mit Diskriminierung

Behinderte Beschäftigte sollen in Zukunft bei Krankheit, Kur und Urlaub nicht mehr schlechter behandelt werden als nichtbehinderte, berichten die Salzburger Nachrichten (SN).

BMSK - Sozial- und Konsumentenschutzministerium
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„Die Zahl der Betroffenen ist klein, die Auswirkung auf ihr Leben groß: Im Sozialministerium ist man nun dabei, eine Diskriminierung zu beseitigen, die den österreichweit nicht ganz 200 schwer behinderten Berufstätigen schwer zu schaffen macht. Werden sie krank oder gehen sie auf Urlaub, streicht ihnen der Bund die Unterstützung für die Helfer, dank derer sie ein halbwegs normales Leben führen können. Damit soll ab 1. Jänner 2008 Schluss sein“, berichtet am 23. Oktober 2007 die Salzburger Nachrichten.

„Es waren nicht zuletzt die SN, die auf die Ungerechtigkeit aufmerksam machten“, berichtet die Tageszeitung und erinnert „Während nichtbehinderte Beschäftigte selbstverständlich auch im Fall von Krankheit oder Urlaub vollen Leistungsanspruch haben, gilt das für behinderte Beschäftigte, die auf persönliche Assistenz am Arbeitsplatz (PAA) angewiesen sind, nicht. Ihnen wurde von einem Tag auf den anderen die Unterstützung für ihre Betreuer gestrichen. Folge: Um die Hilfe durch die Assistenten nicht zu verlieren, erschienen viele behinderte Menschen auch krank in der Arbeit.“

Dies wird nun anders – BIZEPS-INFO berichtete am 11. Oktober 2007. Im Sozialministerium will man diese Art von Diskriminierung nun beseitigen und die diskriminierende Richtlinien für die Förderung ändern.

Bei Krankheit, Urlaub und Kuraufenthalten „wird es ab Jahresbeginn eine pauschale Abgeltung durch den Bund geben“, bestätigte man am 22. Oktober 2007 im Ministerium. Bei den Hilfs- und Beratungsstellen für behinderte Menschen ist die Freude groß. Die Obfrau vom Verein „BIZEPS“, der sich wie einige andere Vereine besonders für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen engagiert, sprach gegenüber den SN sogar von einem „entscheidenden Erfolg“.

Wie viele betrifft es?

Die SN berichten auch über die Anzahl und Verteilung der Bezieherinnen und Bezieher der Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz: „Laut Daten des Sozialministeriums finanziert der Bund derzeit 195 schwer behinderte Menschen die persönliche Assistenz am Arbeitsplatz. Die in absoluten Zahlen meisten Fälle gibt es in Wien (69, wobei hier auch jene aus dem Burgenland enthalten sind), die relativ meisten allerdings in der Steiermark (41). In Oberösterreich sind 34 Behinderte dank PAA berufstätig, in Tirol 21, in Kärnten elf und in Vorarlberg neun. Schlusslicht in absoluten Zahlen ist Salzburg mit nur drei Fällen, die relativ wenigsten Fälle gibt es im bevölkerungsreichen Niederösterreich (sieben).“

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