SchülerInnen mit Behinderungen vom Unterricht ausgeschlossen

Diakonie fordert Finanzierung von Bildung für alle SchülerInnen

Michael Chalupka
Diakonie

„Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf müssen von der Schule wieder nach Hause geschickt werden – sie können einfach nicht unterrichtet werden! Diese Vorgehensweise ist nicht nur menschenunwürdig, sondern widerspricht auch klar der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“, reagiert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich auf die Stundenkürzungen im sonderpädagogischen Schulwesen.

„Gerade zu Schulbeginn werden wieder einmal die Ressourcen für jene Kinder gekürzt, die Bildung und Förderung am Notwendigsten brauchen. Dass sich Mitte der 1990er Jahre statistisch gesehen noch drei Kinder, heute aber vier Kinder eine integrative Lehrkraft teilen müssen, ist Folge dieses Politikversagens.“

Laut Chalupka liege das Problem der chronischen Unterfinanzierung der Sonderpädagogik in „am grünen Tisch festgelegten Prozentsätzen“. Dahinter würden Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf versteckt werden, anstatt sie wahrzunehmen und zu unterstützen. Chalupka: „Derzeit wird die Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf von der Zahl aller schulpflichtigen Kinder abhängig gemacht. Wird diese Regelung nicht geändert, wird integrative Schulausbildung schlichtweg nicht mehr geleistet werden können.“

Da in den letzten Jahren die Zahl aller PflichtschülerInnen kontinuierlich gesunken sei, haben sich auch die Mittel für Sonderpädagogik verringert. Die Zahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf sei laut nationalen Bildungsberichts im gleichen Zeitraum aber sogar gestiegen.

Die Diakonie fordert Bund und Länder auf, die Finanzierung am Bedarf der Kinder zu orientieren, und nicht an realitätsfernen mathematischen Formeln. „Zukünftig muss der Rechtsanspruch, dass jedes Kind unabhängig seines Förderbedarfs unterrichtet wird, eingelöst werden“, so Chalupka abschließend.

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