Schulische und berufliche Ausbildung für behinderte Menschen

Der 2. Österreich-Tag findet heuer am 2. September im Messe Congress Center Wien unter dem Generalthema "Schulische und berufliche Ausbildung für behinderte Menschen" statt.

Erika Stubenvoll
Simonis

In einem Pressegespräch am Donnerstag stellte 3. Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll gemeinsam mit Dipl.- Ing. Willibald Kremser (Österreichische Computer Gesellschaft) und Dr. Klaus Miesenberger (Informatik für Behinderte, Universität Linz) das Programm vor.

Landtagspräsidentin Stubenvoll, auch Vorsitzende der Behindertenkommission der Stadt Wien, zum Grundsätzlichen: „Eine wesentliche politische Aufgabe stellt die Umgestaltung der Gesellschaft im nächsten Jahrtausend dar – auch für die Lebensumstände und die Lebensqualität von behinderten Menschen. Eine wichtige Arbeit leistet unter anderem dabei die Behindertenkommission der Stadt Wien. Die Bürger haben ein Recht, daß diese Zielsetzungen realisiert werden.“

Das bewährte Konzept der mobilen Betreuung und Förderung von Familien, in denen ein Kind mit Behinderung lebt, wird flächendeckend ständig weiter ausgebaut. Daran schließt sich die Integration im Kindergarten. Rund 100 Kindergarten- und Hortgruppen bestehen, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsame Betreuung erhalten.

Seit durch Novellen zu den Schulorganisationsgesetzen die Integration von Schülern mit Behinderung gesetzlich verankert ist, haben Eltern das Recht, sich für die schulische Integration ihres Kindes zu entscheiden. Im Schuljahr 1998/99 wird es an den Wiener Schulen etwa 500 Integrationsklassen geben, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.

Neben der Integration schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher mit Behinderung kommt der Entwicklung von Übergängen zur Berufsausbildung vermehrt Bedeutung zu. Dem trägt die Wiener Behindertenkommission durch eine eigene Arbeitsgruppe Rechnung. Die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt ist eine wichtige Zielsetzung der Wiener Stadtpolitik, die Stadt Wien setzt gezielte Maßnahmen.

Mit dem Stand 30. Juni 1998 beschäftigt die Stadt Wien insgesamt 1.044 Personen mit Behinderung, davon sind 586 Männer und 458 Frauen. Diese Arbeitnehmer sind in vielfältigen Bedienstetengruppen beschäftigt, der Bogen reicht von ÄrztInnen über Büchereibedienstete, Kindergartenhelferinnen bis zu Kanzleibediensteten.

Eine ganze Reihe innovativer Projekte wird von der Stadt Wien finanziell unterstützt. Darunter die Jobfabrik (Projekt der Volkshilfe), berufliche Integration durch Arbeitsassistenz (Verein Gemeinsam Leben – gemeinsam lernen), Job Coach (Verein Jugend am Werk) und Arbeitsassistenz für gehörlose Personen (Projekt des WITAF).

Die Zugänglichkeit des öffentlichen Raums für behinderte Menschen und insbesondere der öffentlichen Verkehrsmittel wird kontinuierlich erweitert. Demnächst werden 85 Prozent aller U- Bahn-Stationen mit einem Leitsystem für blinde Fahrgäste ausgestattet sein. Die restlichen 15 Prozent, es handelt sich um Otto-Wagner-Stationen, müssen eine Ausstattung erhalten, die mit dem Denkmalschutz in Einklang steht. An einer entsprechenden Lösung wird gearbeitet.

In allen Stationen der U3 und der U6 sind Aufzüge vorhanden, die Nachrüstung der anderen U-Bahn-Linien wird bis zum Jahr 2001 abgeschlossen sein. Die neuen Garnituren der Silberpfeile werden mit Mehrzweckabteil und Rampen ausgestattet sein. Durch die Verringerung der Stufe bzw. des Spalts zwischen Bahnsteig und U- Bahn-Zug wird die Benützung wesentlich erleichtert. Das Mehrzweckabteil bietet Personen mit Rollstuhl während der Fahrt deutlich mehr Platz und Sicherheit. Im Autobusbereich wird derzeit auf der Linie 13A eine Klapprampe getestet.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich