Schulverbot für behinderte Lehrer

Das Bildungsministerium ist Spitzenreiter: 3368 behinderte Menschen müssten in diesem Ressort beschäftigt sein, doch 2371 Pflichtstellen waren Ende 2000 nicht besetzt.

Theresia Haidlmayr
GRÜNE

Grund für diesen Rekord ist für die Grüne Behindertensprecherin Theresia Haidlmayr ein „Schandfleck“, berichtet der Kurier. Behinderte Personen dürfen nicht Pflichtschullehrer werden: Studenten der Pädagogischen Akademien (PädAk) müssen die „geistigen und körperlichen Voraussetzungen“ erfüllen. Damit sind etwa auch Rollstuhlfahrer oder Beinamputierte ausgeschlossen.

Sektionschef Heinz Gruber vom Unterrichtsministerium verteidigt diese Regelung nur halbherzig, so die Tageszeitung. Er führt drei Ausschlussgründe an:

  1. Das Klassenlehrersystem in Volksschulen, wo jeder Lehrer alles unterrichten muss. Gruber gibt jedoch zu, dass mögliche Probleme mit dem Turnunterricht lösbar wären. Es gebe auch eigene Religions- oder Werklehrer.
  2. Haftung und Sicherheit: Die Lehrer sind für die Kinder verantwortlich und müssen etwa bei einem Feueralarm für die rasche Evakuierung sorgen, was für Körperbehinderte schwierig sein könnte. In grössen Schulen sei auch diese Aufgabe organisatorisch zu bewältigen, räumt der Sektionschef ein.
  3. Normierten Leistungs-Anforderungen für PädAk-Studenten, die auch die körperliche Fitness beinhalten.
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