Schweizer Parlament wieder ohne behinderte Abgeordnete

Bei der Schweizer Nationalratswahl vom 19. Oktober 2003 haben sich auch mehrere behinderte Kandidatinnen und Kandidaten beworben.

Flagge Schweiz
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„Kein Links-, kein Rechts- aber ein Rutsch rückwärts“, so fasst Peter Wehrli, Geschäftsleiter des Zentrums für Selbstbestimmtes Leben in Zürich die Ergebnisse der Schweizer Nationalratswahl vom 19. Oktober 2003 zusammen.

„Unser größter Verlust bei diesen Wahlen ist der des Nationalratsitzes von Marc F. Suter (FDP Kanton Bern). Das nicht nur, weil sich Marc bei jeder Gelegenheit auf unserer Seite, MIT uns, vehement und energisch für die Anliegen der Behinderten eingesetzt hat. Ohne seine führende Mitwirkung hätten wir wohl heute kein Diskriminierungsverbot in der Bundesverfassung, keine Volksabstimmung über „Gleiche Rechte für Behinderte“ hinter und kein Gleichstellungsbüro vor uns“, resümiert Wehrli.

Als erster und einziger Bundesparlamentarier im Rollstuhl fiel auf Sutter – erläutert Wehrli – „die sehr undankbare Rolle des Eisbrechers, eingeklemmt zwischen bremsenden Vorurteilen und Barrieren vor und unerfüllbaren Erwartungen hinter sich.“

„Es hat mir weh getan“ gesteht Sutter nach der Wahl, aber „dieses Kapitel ist zu Ende“.

Die von den Sozialdemokraten auf aussichtslosen Plätzen platzierten Joe Manser, Thea Mauchle, Nina Dorizzi und Christian Lohr – alle vier bekannte Kämpfer für Behindertenrechte in der Schweiz – haben ebenfalls den Einzug in den Nationalrat verpasst.

„Auch ihnen gebührt der Dank von uns allen, für ihren Einsatz und den Mut, es doch wenigstens zu versuchen“ betont Wehrli abschließend.

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