Schwester „Guten Mutes“

Sie werden sich sicher wundern, weshalb Sie bei BIZEPS-INFO diese Kurzbiographie von Schwester Maria Euthymia finden.

Emma Üffing - Schwester Maria Euthymia
vatican.va

Wenn überhaupt, dann hätte sie vor fast 11 Jahren hier stehen müssen – damals wurde die gehbehinderte Ordensfrau selig gesprochen … und trotzdem …

Bei gründlicher Lektüre (Korrekturlesen) unserer neu aufgelegten Broschüre „wertes unwertes Leben“ und dem Entsetzen darüber, dass in der Zeit des Nationalsozialismus behinderte Menschen nicht nur verfolgt und ermordet wurden, sondern sich – wohl aus mehr als verständlicher Angst – teilweise sogar gegeneinander ausspielen haben lassen, habe ich wieder an sie gedacht.

Ja, es gab und – so bin ich sicher – es gibt zu jeder Zeit Menschen, die sich mutig und unauffällig, aber unbeirrbar für andere einsetzen – auch Menschen, die selbst zu gefährdeten Gruppen gehören.

1914 als Emma Üffing in Hopsten-Halverde (Westfalen/Deutschland) geboren, tritt sie mit 20 in die Kongregation der Barmherzigen Schwestern (Clemensschwestern) in Münster ein. Die Ordensoberen haben anfangs Zweifel wegen ihrer körperlichen Voraussetzungen.

Schwester Maria Euthymia

Infolge einer Knochenerkrankung als Kleinkind kann sie schlecht gehen und ist schwächlich. Sie erbittet sich den Ordensnamen Maria Euthymia. Euthymia bedeutet „Guten Mutes“. Dieser Name steht wie ein Motto über ihrem weiteren Leben.

1943, also mit neunundzwanzig, wird sie mit der Pflege der Kriegsgefangenen und Fremdarbeiter betraut.

Trotz Strafandrohung versorgt sie als Krankenschwester die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter heimlich mit zusätzlichen Medikamenten und Essen, versteckt Butterbrote in gesäuberten Mülltonnen, in denen diese nach Essbarem suchen, sorgt dafür, dass Patienten die Sakramente empfangen können.

Sie empfängt russische Kriegsgefangene, die mit Lastwägen gebracht werden, „wie eine Mutter“ mit warmen Decken und muss sich mehrmals vor den nationalsozialistischen Inspekteuren verantworten.

Seligsprechung

Papst Johannes Paul II. spricht die 1955 an Krebs gestorbene Schwester Maria Euthymia im Oktober 2001 selig.

Sie hatte zu Gott um Kraft für ihren Weg und ein Lächeln und einen nimmermüden Schritt gebetet. Ich glaube, ihr größter Wunsch, „ein Sonnenstrahl zu sein, der alle Tage leuchtet“, ist in Erfüllung gegangen und davon reicht einer, um viel Dunkel zu erhellen, wusste schon Franz von Assisi.

In diesem Sinne wünsche ich allen, die sich für andere einsetzen, guten Mut!

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