Selbstbehalte: Nur gestaffelt vorstellbar!

ÖAR: Sozial Schwache dürfen keinesfalls unter die Räder kommen

Spital
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Seit heute, 1. April 2003, wird in Österreich keine Ambulanzgebühr mehr eingehoben. Mag. Michael Svoboda, geschäftsführender Vizepräsident der ÖAR: „Damit ist hoffentlich dieses unselige Kapitel österreichischer Gesundheitspolitik ein für alle Mal beendet!“ Die ÖAR hat seit Einführung der Ambulanzgebühr immer wieder auf die sozialen Folgen dieser Maßnahme hingewiesen – ein Umstand, der ja mittlerweile auch durch eine offizielle Studie bestätigt wurde.

Nunmehr ist es auch offiziell, dass spätestens ab Jahresbeginn 2004 ein neues System der Krankenkassen-Selbstbehalte kommen wird. Für die ÖAR ist dies aber nicht die einzige Einsparungsmöglichkeit im Bereich der Krankenversicherung.

Michael Svoboda dazu: „Die ÖAR sieht Lösungsansätze auch durch weitere Einsparungen im Verwaltungsbereich durch das Nützen von Synergien, im Heilmittelbereich durch Preissenkungen, Förderung der ökonomischen Verschreibungsweise, Erweiterung der Liste der rezeptfreien Medikamente oder durch bessere Koordinierung des Spitalsbereiches mit dem Bereich der niedergelassenen Ärzte und durch Vereinheitlichung des Leistungskataloges der einzelnen Krankenversicherungsträger.“

Generell könne man sich aber ein System der Selbstbehalte, das eine soziale Staffelung als unabdingbar inkludiert, vorstellen, denn ein solches sei auch für Bevölkerungsschichten mit niederem Einkommen, für chronisch kranke und behinderte Menschen tragbar, so Svoboda.

Noch einfacher administrierbar allerdings wäre für die ÖAR die Einführung eines pauschalen Selbstbehaltes pro Jahr (Deckelung), der sich an der Einkommenssituation und verstärkt am sozialen Umfeld des Einzelnen (z.B. Alleinstehender, Alleinverdiener mit Familie) orientieren sollte. Der pauschale Selbstbehalt brächte Einsparungen im Administrativaufwand, mehr Kostenbewusstsein und Kostenwahrheit und eine bessere Berücksichtigung der sozialen Situation des Einzelnen.

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