Selbstbestimmtes Leben in Bremen

Wie in unserer letzten Nummer kurz erwähnt, war ich im September 1993 zum Erfahrungsaustausch in Bremen.

Heute möchte ich über meine Eindrücke vom Zentrum für Selbstbestimmtes Leben berichten.

Bereits 1978 fand sich eine Gruppe zusammen und nannte sich „Krüppelgruppe“. Die Bezeichnung „Krüppel“ wurde als bewußte Provokation gewählt, als Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses behinderter Menschen.

Die Zielsetzung dieser Gruppe war es die Lebenssituation behinderter Menschen und „Krüppel“ in dieser Gesellschaft zu verbessern und die Behindertenpolitik nicht mehr länger den nichtbehinderten StellvertreterInnen überlassen.

Im Jahr 1986 begann schließlich das Zentrum mit seiner Tätigkeit: In erster Linie wird Beratung angeboten mit dem Ziel, daß behinderte Menschen bei der Realisierung eines selbstbestimmten Lebens zu unterstützen. Oberstes Ziel bei der Beratung ist es, auch für stark hilfs- und pflegeabhängigen Menschen eine ambulante Pflege zu gewährleisten, welche die gleiche Sicherheit und Zuverlässigkeit wie im Heim bietet, aber nicht dessen negativen Seiten hat.

Auf Grund des Bundessozialhilfegesetzes gibt es die Möglichkeit ausreichend Geld für persönliche Assistenz zu bekommen: So können auch mehrere AssistentInnen mit voller Sozialversicherung angestellt werden.

Für mich war es beeindruckend, wie vielen schwerbehinderten Menschen es möglich war, durch die Beratung im Zentrum aber auch mit der Hilfe der Assistenzgenossenschaft alle die Dinge zu erlernen, die für das Leben mit persönlicher Assistenz notwendig sind.

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